Golf
Deutschlands Golf-Legende Bernhard Langer beendet seine Masters-Karriere
Es ist Bernhard Langers finaler Auftritt an einem für ihn magischen Ort. Deutschlands Golf-Idol beendet nach über 40 Jahren seine Masters-Karriere. Es wird emotional im Augusta National Golf Club.
Marc Möller & dpa
Di, 8. Apr 2025, 14:01 Uhr
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Den Zeitpunkt seines finalen Auftritts in der Kathedrale des Golfsports hat Bernhard Langer selbst gewählt. Genau 40 Jahre nach dem ersten Masters-Triumph nimmt Deutschlands Golf-Idol im reifen Alter von 67 Jahren Abschied von seinem so geliebten Augusta National Golf Club. "Das wird sehr emotional nach so vielen Jahren. Ich liebe diesen Golfplatz", verrät der Anhausener im Interview vor dem Turnierstart am Donnerstag. Bei seinem 41. Start bei dem Major-Turnier setzt Langer nun einen Schlusspunkt hinter einer einzigartigen Masters-Karriere – obwohl er als zweimaliger Champion ein lebenslanges Startrecht in Augusta genießt.
Langer hofft, auf den Moment des Abschieds emotional gut vorbereitet zu sein. Auf die moralische Unterstützung seiner Familie kann er sich verlassen. Ehefrau Vikki, seine vier Kinder und die Enkel werden natürlich vor Ort sein. Auch sein Bruder Erwin und viele Freunde aus der ganzen Welt werden ihn in Augusta begleiten und anfeuern. "Es wird eine schöne Woche", ist sich Langer sicher.
Augusta National – ein magischer Ort für Langer
An diesem sagenumwobenen Ort im US-Bundesstaat Georgia startete Langer 1985 seinen Aufstieg in die Golf-Weltelite. Damals, am Abend des 14. April, schlüpfte der 27 Jahre alte, schlaksige, blonde Schwabe in das dunkelgrüne Siegerjackett und setzte einen Meilenstein in der Geschichte des Golfsports. Drei Jahre zuvor passierte Langer zum ersten Mal das Tor des Augusta National Golf Clubs und fuhr die imposante Magnolia Lane hinauf. "Sie haben die schönste Allee Richtung Clubhaus. So etwas hatte ich noch nie gesehen", erinnert sich Langer. Was ihn aber am meisten beeindruckte, war der perfekt manikürte Golfplatz. "Es war unglaublich, wie eine andere Welt."
Schnell spürte er, dass der Augusta National zu einem magischen Ort für ihn werden könnte. Von Anfang an fühlte er sich wohl auf diesem Platz: "Ich hatte das Gefühl, ich kann hier gut spielen." Und das tat er. 1985 war der Titelgewinn noch eine Sensation – acht Jahre später überraschte er mit Titel Nummer zwei niemanden mehr. Langer hatte sich längst in der Weltspitze etabliert. Für den Golfsport in Deutschland waren Langers Masters-Triumphe eine Initialzündung. Die als elitär verpönte Nischensportart wurde nun von einer breiteren Masse wahrgenommen.
Unzählige Erfolge auf der ganzen Welt
Seit 1976 spielt Langer professionell Golf. Neben seinen beiden Masters-Siegen feierte Deutschlands Golf-Ikone unzählige Erfolge auf der ganzen Welt. Allein auf der früheren European Tour gelangen Langer 42 Siege. Sechsmal feierte er den Gewinn des Ryder Cups. Bei der Einführung der Weltrangliste 1986 war er der erste Spieler, der an der Spitze stand. 2002 wurde er in die Hall of Fame, die Ruhmeshalle des Golfsports, aufgenommen.
Über die Jahre hat sich Langer mit allen Größen des Golfsports auf den Grüns des Augusta National duelliert: Ob Legenden wie Jack Nicklaus, Arnold Palmer, Gary Player und Tiger Woods oder die jungen Wilden um Jon Rahm und Scottie Scheffler – Langer hat sie alle kommen und gehen sehen auf dem perfekten Golfplatz, den er in Anlehnung an Boris Beckers "Wohnzimmer" in Wimbledon liebevoll als "mein Büro" tituliert.
Doch jetzt wird der Golfplatz in Augusta zu lang für ihn. Die Kraft ist nicht mehr so vorhanden wie vor 40 Jahren. Langers Zukunft liegt nun allein auf der US-Senioren-Tour. Dort ist der 67-Jährige der absolute Superstar. Seit 2007 dominiert er die PGA Tour Champions. 47 Titel gewann er bei den über 50-Jährigen – so viele wie niemand zuvor.
Langers Erfolgsformel: Leidenschaft und Disziplin
Sein Erfolgsrezept? Unendliche Leidenschaft für seinen Sport und eine beinahe unheimliche Disziplin. Fast täglich quält er sich im Fitnessstudio. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Durchtrainiert tritt Langer bei den Turnieren an. "Der Golfball weiß nicht, wie alt wir sind", scherzte er einmal. Auch nach dem Masters-Abschied wird Langer nicht aufhören, Golf zu spielen. "Solange ich gesund bin, Spaß habe und konkurrenzfähig bin, bleibe ich auf der PGA Tour Champions aktiv." Denn für ihn ist Golf mehr als nur ein Sport – es ist sein Leben.