Umweltbundesamt
Deutsche fahren zu oft Auto
Bericht des Umweltbundesamts: Beim Verkehr steigt der Ausstoß von schädlichen Klimagasen.
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BERLIN. Der Verkehr schneidet beim Klimaschutz am schlechtesten ab. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Umweltbundesamtes zu den Umweltdaten 2015 hervor, der am Dienstag vorgestellt wurde. Der Verkehr sei der einzige Sektor, in dem der Ausstoß von Klimagasen seit 1990 nicht gesunken, sondern bis 2014 sogar um 0,6 Prozent gestiegen sei, erläuterte die Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA) Maria Krautzberger bei der Vorstellung des Berichts "Daten zur Umwelt 2015".
Diese Fehlentwicklung muss aus Sicht Krautzbergers dringend geändert werden. Denn der Klimawandel mache sich mit Hitzewellen und extremen Wetterlagen immer stärker bemerkbar: "2014 war in Deutschland und auch global das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen." Krautzberger wiederholte deshalb die alte UBA-Forderung nach einem Tempolimit von 120 Stundenkilometer auf Autobahnen. Auch müsse es gelingen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, die Lkw-Maut auf Lastwagen ab 3,5 Tonnen auszuweiten und Kohlendioxid-Grenzwerte für Lkw vorzugeben.
Was den Flottenverbrauch der Pkw-Hersteller anbelangt, rät das UBA, bis 2025 die durchschnittlichen Emissionen an Kohlendioxid auf 70 bis 80 Gramm je Kilometer zu senken. Die UBA-Präsidentin trat auch dafür ein, das Wachstum an Verkehr insgesamt zu stoppen: "Das heißt: Zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, Car-Sharing nutzen."
Auf den Verkehrssektor entfallen heute 18 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland. Den größten Anteil stellt mit 39 Prozent die Energiewirtschaft, die damit jedoch seit 1990 eine Minderung von 24 Prozentpunkten schaffte. Die neue Datensammlung zeigt zudem, dass Deutschland nach wie vor nicht effizient mit Rohstoffen wirtschaftet. Das Ziel, die Ressourceneffizienz bis 2020 gegenüber dem Jahr 1994 zu verdoppeln, ist laut dem Bericht erst gut zur Hälfte erreicht. Ein Teil der realisierten Effizienzsteigerung geht darauf zurück, dass Produktion, für die viele Rohstoffe gebraucht werden, zunehmend ins Ausland abwandert.
Der Bericht bietet aber auch Erfreuliches: Beim Abfallrecycling zählen die Deutschen zur Spitzengruppe in der EU. Und in fast allen deutschen Badegewässern lässt sich entspannt planschen: Sie erfüllen zu 98 Prozent die Auflagen der EU-Badewasserrichtlinie.
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