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Casper kann HipHop-typisch austeilen, aber das Emotionale steht ihm noch besser. Und so mimt er den breitbeinig auftretenden Rapper nur auf einem der elf Stücke seines fünften Albums "Alles war schön und nichts tat weh": "Muss nicht alles, was ich mach’, für dieses Instagram filmen / Denn was ich tat, ist in Geschichtsbüchern drin." Pointierte Angebereien weichen auf dem restlichen Album den Innenansichten eines sensiblen Grüblers. "Ich hab heute wieder dran gedacht, dass ich mir zu viel Gedanken mach’", lauten die ersten Zeilen der Platte. Toxische Beziehungen, abgehängte Menschen und posttraumatische Belastungsstörungen – der 39-Jährige widmet sich den ganz schweren Themen. Weil er dabei auf Details achtet, zünden die Texte – so wie in "Fabian" über einen an Leukämie erkrankten Freund: "WhatsApp seit Tagen auf Gelesen / Bist zum Antworten nicht stark genug gewesen / Warte auf ‚Schreibt‘ und drei Punkte daneben / Lange Nachrichten sind mega, weil sie heißen, gerade geht es." Molltöne stehen Casper immer noch am besten. Dezente E-Gitarren treffen auf hektische Hi-Hats aus dem Drumcomputer. Produziert hat das Album Max Rieger, Kopf der Post-Punk-Band Die Nerven. Für den Stuttgarter Indierock-Spezialisten ein erster Ausflug in den HipHop, bei dem er das Beste aus beiden Welten schlüssig verbunden hat. Das Ergebnis verändert nicht das Genre wie "XOXO" vor elf Jahren. Dafür setzt Casper zu sehr auf Bewährtes, in seiner Welt bereits Bekanntes. Doch immerhin festigt er mit gewohnter Qualität seinen Ausnahmestatus. Die Anhängerschaft weiß das zu schätzen. Wie die drei Vorgänger konnte sich "Alles war schön und nichts tat weh" den ersten Platz in den Charts sichern.
Casper: "Alles war schön und nichts tat weh" (Eklat Tonträger).
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