Der Trend geht hin zu leichteren Modellen
Auch wenn die Nachfrage etwas nachgelassen hat – Rad fahren ist in. Wir stellen einige Trends und Neuheiten rund um Fahrrad und E-Bike vor.
dpa, pd-f & BZ-Redaktion
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Leicht und wendig
Ein Vorreiter der leichten, sportlichen Antriebe ist die Marke Fazua, die seit 2022 zu Porsche-E-Bike Performance gehört. Der Antrieb Ride 60 (nur an Kompletträdern verbaut) wiegt ohne Akku unter zwei Kilogramm, was die Konstruktion von sehr leichten E-Bikes ermöglicht. Neu für 2025 sind zwei Akku-Varianten mit 430 oder 480 Wattstunden. Gerade im Sportbereich werden den Entwicklern so Möglichkeiten gegeben, Bikes zu entwickeln, die nah an das Fahrgefühl von unmotorisierten Rädern herankommen.
Marktführer Bosch bedient den Leichtbau-Trend mit dem SL:X- Antrieb. Verbaut ist das System beispielsweise an einem E-Mountain-Bike mit Carbonrahmen, das gerade einmal auf ein Gewicht von 18 Kilogramm kommt. Ein besonderes Feature ist der Flip-Chip: Die Technik ermöglicht es, die Rahmengeometrie und das Fahrverhalten des Rades je nach Einsatzzweck anzupassen.
Praktische Cargo-Bikes
Auch bei den Lastenfahrrädern scheint die Zeit großer und schwerfälliger Modelle vorbei zu sein. Mit dem Carrie des Herstellers Riese und Müller etwa, das auf 20-Zoll-Rädern läuft, sind enge Kurven kein Problem und die abschließbare Gepäckkiste lässt sich leicht zum Transport der Kinder umbauen. Ein ähnliches Fahrkonzept verfolgt das Urbanox des Herstellers Avnson, das obendrein klappbar ist. "Der gesamte Hinterbau des Fahrrads kann auf die Ladefläche geklappt werden", sagt Entwickler Sahabi Arouna. So findet das schmale Lastenrad seinen Platz auch in Altbaufluren oder in den Fahrradabteilen der Bahn, weil es kompakt am Vorderrad an Bügeln aufgehängt werden kann.
Automatikgetriebe
Vollautomatische Schaltungen gibt es am Auto bereits seit rund 80 Jahren. Mittlerweile ist diese Technik auch beim E-Bike angekommen. Ein Beispiel ist die Motor-Getriebe-Einheit, kurz MGU (nur an Kompletträdern verbaut), von Pinion. Diese ist ab sofort serienmäßig mit einer Auto-Shift-Funktion ausgestattet. Dabei erfolgt der Gangwechsel vollautomatisiert auf Basis der eingegebenen Trittfrequenz. Zusätzlich stehen weitere smarte Funktionen wie ein automatischer Gangwechsel beim Anfahren oder Bergabfahren zur Verfügung. Verbaut ist das System zum Beispiel am Delite 5 GT Pinion von Riese & Müller. Das E-Bike, bei dem Teile des Rahmens aus recyceltem Aluminium bestehen, ist eine Verbindung aus sportlichen Mountainbike-Ideen und Alltags-Features. Neben Lichtanlage und Gepäckträger verfügt das Bike über eine einfahrbare Sattelstütze, eine Vollfederung und breite Reifen.
Die Idee des sogenannten SUV-E-Bikes verfolgt auch Orbea mit dem Kemen Adv 10. Sein Rahmen basiert auf einer Mountainbike-Geometrie mit einem tiefen Schwerpunkt für mehr Kontrolle im Gelände. Eine integrierte Lichtanlage, Gepäckträger sowie Lademöglichkeiten für das Smartphone unterstreichen die Alltagstauglichkeit. Ein Shimano-Mittelmotor unterstützt beim Treten.
Blinker statt Handzeichen
Vergangenen Sommer hat der deutsche Gesetzgeber den Weg freigemacht für Blinker am Fahrrad, sofern sie von einem Akku elektrisch gespeist werden. Systeme wie Turntec von Busch & Müller stehen grundsätzlich auch für den nachträglichen Einbau bereit, der allerdings recht aufwendig und damit teuer ausfallen dürfte. "Das ist ein Thema, dass erst zur nächsten Eurobike richtig Fahrt aufnehmen wird, wenn viele Hersteller das in ihren neuen Rädern für die Saison 2026 anbieten", sagte Fahrrad-Experte Gunnar Fehlau auf der Eurobike 2024. Bis dahin könnte der Helm Hyp-E von Abus weiterhelfen. Der kann nicht nur blinken, sondern auch ein knallrotes Bremssignal absetzen.
Für mehr Sicherheit
Ebenfalls von Busch & Müller stammt der Scheinwerfer Briq-XL, der es bei 150 Lux Lichtstärke mit den meisten Motorradscheinwerfern aufnehmen kann. Der Frontscheinwerfer verfügt über ein digitales Kurvenlicht, das sich je nach Lenkeinschlag selbsttätig zuschaltet und zusätzliche Lichtquellen aktiviert, die in den Kurvenverlauf hineinleuchten – den Lichthorizont dabei aber jederzeit waagerecht halten. So wird verhindert, dass andere Verkehrsteilnehmende geblendet werden.Auch Fernlicht ist möglich.
Für mehr Sicherheit sorgen auch E-Bikes mit Anti-Blockiersystem, wie sie etwa der Bosch-Motor Performance Line X bietet.
Das Rad, das um Hilfe ruft
Ein Schloss ist an dem E-Bike-Prototyp Urban 7 des Münchener Start-Ups Hepha nicht zu sehen. Dennoch macht es Dieben das Leben extrem schwer. In der Vordernabe steckt nämlich ein Doppelschloss der Firma 2Lock, das über Bluetooth mit einer App des Nutzers verbunden ist. Es blockiert zum einen die Rotation des Rades und verhindert zum anderen effektiv den Ausbau der Vorderachse. Macht sich jemand fremdes am Rad zu schaffen, wird zudem eine laute Frauenstimme abgespielt, die um Hilfe ruft. Vor allem Gelegenheitsdiebe sollen so abgeschreckt werden.