Account/Login

Fußball Verbandsliga

Der SC Lahr verliert auch gegen den SV Linx mit 1:3

  • So, 06. Oktober 2024, 20:15 Uhr
    Verbandsliga Südbaden

     

Beim 1:3 (0:2) im Ortenauderby kassiert der SC Lahr zuhause gegen den SV Linx die sechste Niederlage im achten Saisonspiel. Damit muss man sich um die Lahrer endgültig ernsthafte Sorgen machen.

Jona Leptig ist geschlagen: Der präzis...dem Lahrer Torwart keine Abwehrchance.  | Foto: Wolfgang Künstle
Jona Leptig ist geschlagen: Der präzise Freistoß zur Linxer Führung lässt dem Lahrer Torwart keine Abwehrchance. Foto: Wolfgang Künstle

Ilai war gerade vier Stunde auf der Welt, da stand dessen Vater schon wieder pflichtbewusst beim Anstoß der Partie an der Seitenlinie: Trotz des größtvorstellbaren Geschenks erlebte SC-Trainer Sascha Schröder noch einen Resttag, der schwärzer kaum sein konnte. "Wir wissen jetzt, in welche Richtung es geht", sagte Schröder. "Es ist Abstiegskampf angesagt."

Das Elend begann nach gut zehn Minuten, als Konstantin Fries, Kapitän, Offensivmotor und Cheftorschütze beim SC Lahr, nach einem Foul am eigenen Strafraum mit schmerzverzerrter Miene vom Feld humpelte. Muskelfaserriss, so lautete die erste Verdachtsdiagnose des Physios, was eine Pause von rund sechs Wochen bedeuten würde – das letzte, was der SC Lahr, der bis dahin ganz gut in die Partie gekommen war, derzeit gebrauchen könnte. "Vielleicht nutzt nun ein anderer die Gelegenheit und zeichnet sich aus, während ich verletzt bin", sagte Fries recht zuversichtlich und hinkte doch arg in Richtung SC-Clubhaus.

Wenn du vorne stehst, läuft’s, wenn du hinten bist, klappt nichts – so alt wie diese Binsenweisheit auch ist, so deutlich wurde sie am Sonntagnachmittag an der Dammenmühle. Groß können die Unterschiede nicht sein, noch vor wenigen Wochen begegneten sich beide Teams im Verbandspokal auf Augenhöhe. Doch bei den Gästen aus dem Hanauerland läuft es derzeit wie am Schnürchen. Und kaum war Fries vom Feld, zirkelte Maximilian Sepp einen Freistoß aus 25 Metern zentimetergenau zur Gästeführung in den Winkel, so dass auch der großgewachsene Jona Leptig im Tor keine Chance hatte, an den Ball zu kommen.

Sieben Minuten später stolperte Sören Zehnle, der die Kapitänsbinde von Fries übernommen hatte, zum Entsetzen aller Beobachter völlig unbedrängt am eigenen Sechzehner über den Ball und stürzte, Sepp musste bloß noch ungestört den Ball über Leptig zum 2:0 ins Tor lupfen. Eine halbe Stunde war da gerade mal gespielt.

"Jede Woche hat ein anderer Spieler einen Aussetzer", sagte Teammanager Maurizio Moog frustriert zur Pause, der beobachten konnte, wie die Verunsicherung in der Lahrer Elf von Minute zu Minute wuchs. Leptig vereitelte noch vor dem Pausenpfiff zwei weitere hochkarätige Gästechancen.

Nach Wiederbeginn versuchten die Lahrer mutig aufzutreten, kassierten jedoch nach einer Stunde durch eine Ecke das 0:3. "Des kannsch jo nimmi anschaue, he!", schallte es von der Tribüne.

Doch nun, als die Partie entschieden und der Druck weg war, begannen die Lahrer, ein wenig Fußball zu spielen, natürlich auch ermutigt von den Rheinauern, die sich zurückzogen. Ein toller Pass von Yll Ibishi, der für Fries gekommen war, nutzte der ebenfalls eingewechselte Lars Birkle zum 1:3. Nur fünf Minuten waren da seit dem 0:3 verstrichen, es war noch reichlich Zeit.

Und diese nutzten die Lahrer, um weitere Angriffe zu generieren. Niemand kann der Mannschaft vorwerfen, sich nicht reingehängt und alles versucht zu haben – doch es war erschreckend wenig, was gelang. Ernsthaft Gefahr für das Linxer Tor kam nur noch zweimal in den Schlussminuten zustande, als das Spiel längst entschieden war.

Während die Lahrer Spieler nach Schlusspfiff mit leeren Blicken auf dem Rasen standen, begann im Trainer- und Betreuerteam die Ursachensuche. "Die erste Viertelstunde ist immer gut, danach legen wir uns die Dinger stets selbst rein", sagte Schröder. "Der erste Rückschlag wirft uns immer aus der Bahn." Offenbar schwirrten dann unheilvolle Gedanken durch die Köpfe der Akteure und führen zur Blockade "Wenn wir hingegen mit 1:0 in Führung gehen, gewinnen wir immer", beobachtete der Übungsleiter. Zwei Standards waren es diesmal, dazu ein individueller kapitaler Fehler – genau wie vergangene Woche in Bühlertal.

Erfolgserlebnisse seien nun vonnöten, resümiert Schröder - was sich mit Kalibern wie Denzlingen, Elzach-Yach und Auggen vor der Brust leicht sagt.

SC Lahr: Leptig, Zehnle, Naletilic, Fries (15.) Ibishi, Wirth, Spoth (71. Allgaier), Bross (71. Wagenmann), Häußermann, Kalt (58. Giedemann), Fleig, Keita (50. Birkle). Tore: 0:1, 0:2 Sepp (24., 31.), 0:3 Schwenk (60.), 1:3 Birkle (65.). Schiedsrichter: Ruiz (Horbourg/F). Zuschauer: 180.

Ressort: Verbandsliga Südbaden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel