Veranstaltung
Der Orchesterverein Bad Säckingen gibt ein Konzert für den Frieden
Mi, 09. Oktober 2024, 09:00 Uhr
Bad Säckingen
"In der Musik gibt es keine Feinde" ist sich der Orchesterverein Bad Säckingen sicher – und gibt ein Friedenskonzert. Das Programm soll einen europäischen Gedanken verfolgen.
Der Gedanke in diesem Programm sei, dass Musik verbinde, sagt der Waldshuter Orchesterleiter. Mit ausgewählten Stücken, darunter der "Melody" des Ukrainers Myroslav Skoryk, will das Orchester ein bewegendes musikalisches Zeichen für den Frieden setzen. "Musik zu machen, ist das, was wir zum Friedensgedanken beitragen können", sagt Vorsitzende Christine Friedlmeier, "in der Musik gibt es keine Feinde".
Kunzmann leitet den Orchesterverein seit 15 Jahren. Er hatte kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erstmals die "Melody" des ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk gehört. Skoryk studierte in seiner Heimatstadt Lviv und in Moskau, bevor er an der Musikhochschule in Lviv lehrte. "Die Melodia hat mich tief berührt", sagt Kunzmann über dieses Werk, das auf ukrainischer Volksmusik basiert. "Wir wollen zeigen, dass es in der Ukraine so schöne Musik gibt."
Als Solistin in beiden Stücken für Solovioline und Streichorchester ist die Geigerin Iris Ewald-Tillner aus Basel zu hören. Sie hat jahrelang im Orchesterverein mitgespielt. Angefangen hat sie an der Musikschule Bad Säckingen, bevor sie in Luzern und Wien studierte. Heute unterrichtet sie in Solothurn. Ihr Ehemann, der Komponist Kaspar Ewald, hat die "Melody" und die "Meditation" für Violine und Streicherbesetzung bearbeitet.
Als Besonderheit steht eine Uraufführung an: Martin Angell, englischer Cellist und Kontrabassist, hat ein dreisätziges Konzert für Violoncello und Orchester geschrieben. Er lebt seit vier Jahren in Hasel und spielt seit vielen Jahren im Orchesterverein mit. Angell leitet als Co-Dirigent im Wechsel mit Kunzmann die intensiven Proben. Der Orchesterverein hat bereits einige Kompositionen von Angell aufgeführt, darunter ein Kontrabass-Konzert und die "Bad Säckingen-Suite".
Die neue Komposition ist für Solocello, Streicher, zwei Oboen und zwei Hörner. Angell übernimmt den Cello-Solopart, den er sich "auf den Leib geschrieben" habe, um zu zeigen, was das Cello technisch und klanglich kann. "Das Stück soll Freude bereiten", so der Komponist, "ich habe versucht, es für alle interessant zu machen, es ist auch eine Herausforderung". Das Orchester sei sehr offen, seine neuen Kompositionen zu spielen, freut sich Angell. "Das Cellokonzert ist eine schöne Mischung aus romantischer Musik mit ein paar modernen Akkorden", beschreibt es Dirigent Kunzmann.
Eröffnet wird das Programm mit der "Sinfonia d-Moll op. 12" von Luigi Boccherini, ebenfalls für Streicher, zwei Oboen und zwei Hörner. Martin Angell wird diese Sinfonia von seinem Pult aus dirigieren und den solistischen Cellopart im zweiten Satz übernehmen. Dirigent Kunzmann spielt bei Boccherini im Orchester an der Bratsche mit.
Das Programm verfolge einen europäischen Gedanken, so Kunzmann: Italienische Klassik, englischer Charme, ukrainische Wehmut und russische Romantik sollen Musik über alle geografischen Grenzen und Epochen zusammenführen: "Die umspannende Idee ist die Harmonie der Musik."
Die aktuell 15 Mitglieder des Orchestervereins werden für die Aufführungen verstärkt durch Gastmusiker an zwei Celli, Bratsche sowie erster und zweiter Geige. Außerdem kommen die vier Bläser dazu. Das Orchester freut sich über Neuzugänge wie einen englischen Kontrabassisten aus Wallbach. So präsentiert sich der Orchesterverein, der immer neue Mitspieler brauchen kann, gut gerüstet für die Zukunft.
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