Der Nahost-Konflikt auf der Couch
BZ-INTERVIEW: Der Psychoanalytiker Yoram Yovell über Terrorängste und andere kollektive Traumata in Israel und Palästina.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Ausgerechnet zu Beginn der Intifada kehrte der Psychiater Yoram Yovell, Enkel des bekannten israelischen Philosophen Yeshayahu Leibowitz, von New York nach Israel zurück. Der heute 45-Jährige ist inzwischen der Fernseh-Psychologe der Nation und Bestsellerautor dazu. Seine Fallstudien, jetzt auf Deutsch als btb-Taschenbuch unter dem Titel "Der Feind in meinem Zimmer" erhältlich, lesen sich spannend wie ein Krimi. Das Sympathischste an diesem ziemlich perfekten Mann: Er bekennt sich nicht nur zu Therapiepannen, sondern auch zu seinen Patienten. "In eigentlich jedem Menschen erkenne ich Teile von mir selbst." Inge Günther sprach mit ihm in Jerusalem.
BZ: Wie behandelt ein Therapeut eigene Ängste vor Terroranschlägen?Yovell: Das Leben im Allgemeinen und in Israel im Besonderen ist niemals sicher. Ich versuche, mein Leben nicht durch Angst bestimmen zu lassen. So sage ich meinen Patienten und mir selbst, dass die Chance, bei einem Selbstmordattentat umzukommen, niedriger ist als bei einem Autounfall. Im philosophischen Sinn warten wir doch alle auf den Tod. Aber es kommt nicht auf die Frage an, wie wir sterben, sondern wie wir leben.
BZ: Haben Panik-Attacken in Israel mit der Terrorgefahr zugenommen?
Yovell: Mein Eindruck ist, dass nicht unbedingt mehr Israelis zur ...