"Der Hartz-IV-Satz ist faktisch gesunken"

BZ-INTERVIEW mit Caritas-Chef Peter Neher über Armut in der Bundesrepublik, verbilligten Strom für Hartz-IV-Empfänger und polnische Pflegekräfte in Deutschland.  

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FREIBURG. Mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger, bessere Bildungschancen für Kinder, verstärkte Weiterbildung und Lohnzuschüsse für Arbeitslose sowie eine Energieberatung für Arme – das fordert der Caritas-Chef Peter Neher im Kampf gegen die Armut in Deutschland. Hohe Mindestlöhne dagegen lehnte er im Gespräch mit Stefan Hupka und Ronny Gert Bürckholdt ab.

BZ: Was ist für Sie Armut in einer wohlhabenden Gesellschaft wie dieser?
Neher: Für mich ist jemand arm, wenn er nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann und in seinen begrenzten Lebensmöglichkeiten festgeschrieben wird. Viele Kinder aus armen Milieus haben wenig Möglichkeiten, dort herauszukommen. Ihnen ist oft nicht möglich , was ihre Klassenkameraden selbstverständlich können: beispielsweise am Schulausflug teilzunehmen oder Nachhilfeunterricht zu bekommen.
BZ: Ist das immer das Versagen der Gesellschaft oder kann Armut selbst verschuldet sein?
Neher: Natürlich kann Armut selbstverschuldet ...

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