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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2020

Der Giftanschlag

Von Elisabeth Straser, Klasse 4c, Vigelius-Grundschule, Freiburg  

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Am 13. Oktober wurde Pinguin Konrad am Südpol um Punkt sechs Uhr von seinem Wecker geweckt. Als er aufstand, um seinem Sohn Felix Frühstück zu machen, sah er den Postpinguin, der gerade einen Brief einwarf.
Er dachte: "Erst wecke ich Felix und dann lese ich den Brief!" Nun ging er in das Kinderzimmer seines Sohnes. Felix saß auf dem Boden und spielte mit seinen Autos. Er blickte hoch und fragte: "Gibt es Essen?" Konrad antwortete: "Ich habe noch keins gemacht, aber der Postpinguin war da." Felix sagte schnell: "Ich gehe den Brief holen." Er flitzt weg. Konrad ging in die Küche. Kurz danach kam Felix keuchend rein. In der Hand hielt er den Brief. Er wisperte: "Von Mama." Er gab seinem Vater den Brief und sagte noch schnell: "Lies vor."

Konrad begann vor zu lesen: "Hallo Konrad, hallo Felix, ich bin gerade in der Stadt Südpolien. Die Weltreise ist super. Meine Freundin Elea gibt dort ein Fest und ich bin eingeladen, aber das Beste ist: Ich darf meine Familie mitbringen und das seid ihr. Am besten ihr brecht Montag auf. Mit dem Flugtaxi sind es nur drei Stunden. Ich freue mich auf euch. Tschüss Mama."

Felix war begeistert und fragte: "Soll ich schon meine Sachen packen?" Konrad sagte: "Mach halt." Felix flitzte in seinem Zimmer. Nun ging Konrad auch nach oben. Als er seine Sachen gepackt hatte, machte er Spaghetti. Das war Felix’ Lieblingsessen. Nun rief er: "Felix, es gibt Spaghetti." Aus seinem Zimmer kamen die Wörter: "Bin schon da!" Und nach ein paar Sekunden sah er Felix um eine Ecke biegen. Nun saßen beide fröhlich am Tisch. Konrad fragte, ob Felix alles dabei hatte. Als sie müde zu Bett gingen, fielen beiden schnell die Augen zu.

Die Nacht war kurz, viel zu früh klingelte der Wecker. Gähnend stieg Konrad aus dem Bett. Er weckte Felix und zog sich an. Als beide schläfrig am Frühstückstisch saßen, gähnte Felix: "Wann müssen wir zum Flughafen?" "In drei Stunden", erwiderte Konrad. Als es so weit war, gingen die beiden zum Flughafen.

Es drängelten sich viele Leute in die verschiedenen Richtungen. Felix zeigte auf ein Flugtaxi mit der Aufschrift: nach Südpolien und rief: "Papa, ich glaube, das ist das richtige Flugtaxi." Sie gingen zum Flugtaxi und fragten einen sehr breit gewachsenen Pinguin: "Ist das das Flugtaxi nach Südpolien?" Der Pinguin schnauzte: "Ja, können Sie nicht lesen?" Felix wurde wütend. Konrad versucht, ihn wegzuschicken, aber vergeblich. Jetzt ist Felix so laut, dass ihn sämtliche Leute angucken: "Seien Sie nicht so unhöflich, Sie fetter Herr!" Konrad sagte: "Jetzt reicht es Felix, das geht zu weit! Du kommst jetzt mit." Sie stiegen in das Flugtaxi.

Als das Taxi abhob, guckte Felix die ganze Zeit aus dem Fenster. Um die Mittagszeit kam eine etwas rundliche Imbiss-Frau und fragte: "Wollen Sie etwas kaufen?" "Ja, ich nehme Fischrollen und mein Sohn nimmt, glaube ich, Fischstäbchen", antwortete Konrad. Die Frau erwiderte: "Das macht 80 Taler." Konrad gab der Frau das Geld und die ihnen das Essen. Als das Flugtaxi langsam tiefer flog, sah Felix eine wunderschöne Stadt. Sie landeten.

Und als sie ausstiegen, wurden sie freudig empfangen. Eine sehr hübsche Pinguindame sagte: "Willkommen in Südpolien. Ich bin Elea, diejenige, die das Fest gibt. Kommt, eine Blumenkutsche steht für euch bereit." Felix fragte: "Was ist eine Blumenkutsche?" Elea antwortete: "Siehst du nicht, dass in dieser Stadt Blumen sehr beliebt sind? Die Kutsche ist auch mit Blumen geschmückt." Felix schaute sich um und nickte. Als sie in der Kutsche saßen, fühlte sich Felix wie der Prinz vom Blumenland.

Sie kamen an einem sehr schönen Haus zum Stehen. Als sie rein gingen, tummelten sich schon viele Gäste. Elea wandte sich zu Felix’ Mutter: "Marike, zeig doch deinem Mann und Felix euer Schlafzimmer." Sie gingen mehrere Treppen hoch bis zu einer Tür mit der Aufschrift 1 1/3 Zimmer. Als sie die Tür öffneten, blickten sie in eine gemütlich eingerichtete Dreizimmerwohnung. Felix stürmte hinein. Er lief zu einer Tür mit einer Eisenbahn und der Aufschrift "Kinder". In dem Zimmer gab es ein Hochbett und einen kleinen Schreibtisch. Außerdem noch eine Kiste mit Puppen und eine mit einem riesigen Eisenbahnset. Felix lief zurück zu seinen Eltern, die sich gerade einen Kaffee gemacht hatten und plauderten. Felix unterbrach sie: "Wann gibt es Essen?" Felix Mutter antwortete: "Elea gibt bald unten eine Willkommensrede. Danach gibt es ein riesiges Festessen und dein Vater und ich wollen dann tanzen. Aber geh du doch schon mal runter und guck, ob es noch andere Kinder in deinem Alter gibt oder bau einen Schneemann."

Felix ging raus und Konrad plapperte wieder mit Marike. Schon im Gang traf er ein Eisbärmädchen, das ungefähr in seinem Alter war. Er sprach es an: "Hallo, ich bin Felix, wie alt bist du?" Das Eisbärmädchen sah ihn verdutzt an und antwortete: "Hallo Felix, ich bin Lorena, aber du kannst mich ruhig Lollo nennen." Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und gingen dann beide in den großen Garten, der hinter dem Haus war.

Es schneite leicht und sanfte weiße Schneeflocken nieselten auf sie herab. Lorena sagte: "Sollen wir ein Iglu bauen?" Felix nickte. Die beiden bauten ein Iglu bis Felix’ Mutter kam und sagte: "Elea hält gleich ihre Willkommensrede. Beeilt euch. Ich sehe, du hast eine neue Freundin gefunden, Felix. Wie heißt sie denn?" "Lorena", erwiderte Felix.

Sie gingen mit Marike in eine sehr große Halle. Da stand eine kleine, aber sehr hohe Bühne. Darauf stand Elea und hielt ei n Mikrofon in ihren Flossen. "Hallo meine Freunde und Bekannte. Ich heiße euch herzlich in meinem Haus willkommen…" Während sie redete, merkte niemand, wie eine dunkle Gestalt etwas in den Schnaps mischte. Als die Rede zu Ende war, machten sich alle über das Essen her. Fast jeder Erwachsene trank ein bisschen Schnaps und sagte: "So etwas Gutes habe ich lange nicht mehr getrunken." Felix fragte seinen Vater, ob er noch ein bisschen mit Lorena spielen durfte. Konrad willigte ein. Nach ein paar Stunden musste Felix ins Bett.

Am nächsten Tag wachte kein Erwachsener auf. Felix rannte sofort zur Wohnung von Lorena, aber schon auf dem Weg zu ihr traf er sie. Die beiden rannten wortlos zu dem Zimmer von Elea und ihrem Mann. Als sie die Tür aufstießen, sahen sie Elea, die da auch so leblos lag wie alle Erwachsenen. Aber ihr Mann Erwert war nirgendwo zu sehen. Doch plötzlich war da ein Pistolenlauf auf sie gerichtet. "Hände hoch!" Eine Gestalt trat aus einer dunklen Ecke ins Licht. Es war Erwert. Er fesselte die beiden Kinder und ließ sie alleine. Die beiden versuchen, sich zu befreien. Aber es klappte nicht. Doch da hatte Lorena eine Idee. Sie sagte: "Wir können die Fesseln ankokeln. Ich glaube, ich komme an dieses glühende Holzscheit ran." "Probieren wir es", antwortete Felix. Lorena streckte sich und bekam es gerade noch so zu fassen. Sie hielt das Holzscheit an ihre Fesseln und diese lösten sich langsam. Als sie frei war, befreite sie auch Felix.

Die beiden liefen zum Telefon und riefen in die Polizei von Südpolien: "Hier ist Felix. Ja. Im Haus von Elea, Nachname weiß ich nicht. Alle Erwachsenen wachen nicht mehr auf. Nein. Wir wurden von dem Mann von Elea bedroht und gefesselt. Er heißt Erwert. Sie kennen ihn, er war schon mal im Gefängnis. Okay. Tschüss." Lorena fragte: "Habe ich richtig gehört, er war schon mal im Gefängnis?" Da kam Erwert hinein: "Ja, du hast richtig gehört, und das ist auch das Letzte, was du hören wirst!" Doch ein Glück: Plötzlich stand die Polizei von Südpolien hinter ihm: "Hände hoch und lassen Sie die Waffe fallen!"

Erwert wurde festgenommen und es kamen sehr viele Krankenwagen. Lorena wurde mit Felix in ein Waisenhaus gebracht. Schon am nächsten Tag erschien ein Artikel in der Badischen Zeitung, der besten Zeitung, die es in Südpolien gab. Direkt auf der Titelseite war eine große Schlagzeile: "100 Erwachsene vergiftet im Krankenhaus." Etwa eine Woche später erschien ein weiterer Artikel in der Zeitung: "Gegenmittel gefunden." Darin stand, dass ein Gegenmittel gegen das Gift gefunden wurde, mit dem Elea und ihre Gäste vergiftet worden waren.

Fast im gleichen Moment als Felix und Lorena den Artikel fertiggelesen hatten, kam der Sohn des Waisenhausbesitzers rein und sagte: "Felix und Lorena, packt eure Sachen und dann zu meinem Vater." Der Waisenhausbesitzer schickte Felix und Lorena mit einem Flugtaxi zu ihren Eltern. Die Wiedersehensfreude war groß und Felix und Lorena blieben immer die besten Freunde.

Ressort: Schreibwettbewerb

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