Am Montag begann der Prozess gegen Josef Fritzl wegen Gefangennahme und Vergewaltigung der eigenen Tochter / Wichtige Akteninhalte sind längst bekannt
Auf dem Richtertisch steht ein Kreuz, so groß, dass es je nach Perspektive die Sicht behindert auf die Richterin und ihre Beisitzer. Schuld hat man nicht einfach. Sie wird zuerkannt, und deshalb wird sie auch zelebriert. Wie zu einem religiösen Reinigungsritual haben die Prozessbeteiligten sich im Schwurgerichtssaal von St. Pölten versammelt. Josef Fritzl versteckt sein schütteres Haupt hinter einem stahlblauen Aktendeckel, als acht kräftige Justizbeamte ihn in den Saal führen. Der Mann im hellgrauen, klein ...