Zischup-Interview über Schüleraustausch nach Kanada
"Der amerikanische Kontinent fasziniert mich"
Der 17-jährige David Heller, Schüler des Freiburger Rotteck-Gymnasiums, war für drei Wochen zum Schüleraustausch in Kanada. Felicia Heller und Lilly Lippmann aus der Klasse 8b des Goethe-Gymnasiums haben ihn interviewt.
Felicia Heller, Lilly Lippmann, Klasse 8b, Goethe-Gymnasium (Freiburg)
Do, 2. Apr 2020, 18:39 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Was hat dich gereizt, den Austausch zu machen?
David: Ihr müsst wissen, dass mich der amerikanische Kontinent schon sehr lange fasziniert, sowie die Lebensart der meisten Kanadier oder Amerikaner. Und gerade in Montreal finde ich es höchst interessant zu sehen, wie die französische Kultur und Sprache auf die englische Einfluss nimmt und was sich daraus bildet.
Mich hat außerdem der Gedanke gereizt, mit meinen Freunden alleine die Städte und Landschaften zu erkunden und gemeinsam Erinnerungen zu schaffen.
Zischup: Was waren die konkreten Informationen, die man am Anfang der Reise bekommen hat?
David: Vor der Abreise gab es einige Vorbereitungstreffen, wo zum einen besprochen wurde, wo wir sind, wie lange, welche Ausflüge wir vorhaben und auch die Verhaltensweisen, die man erbringen musste. Für mich ging die Reise ein Tag nach meinem Geburtstag los, mit der Airline Air Canada und wir hielten uns für zwei Wochen in Montreal und für eine Woche in Toronto auf. Zwischendurch machten wir außerdem noch einige aufregende Ausflüge.
Zischup: Welche Vorteile und welche Nachteile wirken sich nach dem Austausch auf die schulischen Leistungen aus?
David: Für mich waren eindeutig die Vorteile, dass man nach dem Aufenthalt deutlich besser Französisch sowie Englisch sprechen konnte. Nachteile gab es nicht wirklich, da mein Mathelehrer mitkam und den verpassten Unterrichtsstoff uns schnell beibrachte. Und da auch viele Fächer nicht aufeinander aufbauten, konnte man sich relativ schnell wieder einfinden und einarbeiten.
Zischup: Gibt es große Unterschiede zwischen den kanadischen und den deutschen Schulen?
David: Ich war insgesamt nur drei, vier Mal in der Schule, aber was mir auf Anhieb aufgefallen ist, dass der Campus der Schule deutlich größer ist und sich darauf Bibliotheken, Cafeterias und so befinden. Der Stundenplan hat sich mehr auf die Schüler spezialisiert und deren Stärken. Außerdem konnten die Schüler aus eigener Hand Räume gestalten, AGs gründen, wie den LGTBQ-Club oder einen Schachclub, die dann aber nur die Schüler und Schülerinnen leiteten. Man muss sich aber auch darüber klar werden, dass die Schulen dort Geld kosten.
Zischup: Was war das beeindruckendste, was du in Kanada erlebt hast?
David: Bei mir gibt es eher einen Gesamteindruck, wie es in Kanada war, aber was mir dennoch stark im Gedächtnis hängen geblieben ist, sind die Niagarafälle, da sie die wasserreichsten Wasserfälle auf der Welt sind.
Zischup: Hat dich irgendetwas überrascht?
David: Um ehrlich zu sein, hatte ich mir vorgestellt, mehr mit meinem Austauschpartner zu unternehmen, aber da dieser nicht sozial engagiert war, war ich auf mich alleine gestellt, was anfangs furchteinflößend war, aber am Schluss sehr schön und toll war, auch um meine Selbstständigkeit zu fördern.
Zischup: Gab es etwas vor dem du Angst hattest?
David: Ich hatte große Angst, alleine zu sein und dass ich mich nicht alleine zurechtfinde. Letztendlich war ich auch allein in der Stadt unterwegs und habe bereits am zweiten Tag meinen Weg mit der Metro in die Stadtmitte gefunden.
Zischup: Würdest du die Entscheidung, nach Kanada einen Austausch zu machen, nochmals treffen? Und würden Sie es weiterempfehlen?
David: Ich würde definitiv den Austausch jedem empfehlen, auch ich würde es nochmals machen.
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