Das unterirdische "Artik" muss für die Tram weichen
Noch zwei Jahre haben die Macher des Jugendzentrums unterm Siegesdenkmal Zeit, einen neuen Standort zu finden.
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Beginn der Bauarbeiten ist für Mitte 2016 angepeilt, dann rollen Bagger und Kräne an. Und das Artik muss Umzugskisten packen. Wohin der Umzugswagen die Einrichtung des Jugendzentrums bringen wird, ist allerdings noch unklar. Klar scheint nur, dass das Ende des Mietvertrags nicht das Ende des Artiks sein wird. "Es wird auch nach 2016 weitergehen, aber wie und wo, das wissen wir noch nicht", sagt Joe Evers, Mitinitiator des Artiks.
Das Problem ist nicht neu. Schon als 1998 das Jugendzentrum "Jugenddenkmal" einzog, war klar: Die Räumlichkeiten in der Unterführung am Friedrichring sind nur eine Übergangslösung. Nun rückt der Baubeginn näher, der Mietvertrag für die Räume läuft aus. "Die Unterführung wird im Zuge der Umgestaltung des Knotenpunktes am Siegesdenkmal komplett verfüllt und zurückgebaut. Die gesamte Straßenführung wird verändert", sagt Andreas Hildebrandt, Pressesprecher der VAG. Über dem jetzigen Artik soll spätestens 2018 die neue Stadtbahn fahren. Die gesamte Fläche zwischen der Fahrbahn des Friedrichrings und der Kaiser-Joseph-Straße wird zur Fußgängerzone.
In der Stadtverwaltung gibt es bereits Bewegung. "Wir fühlen uns nicht im Stich gelassen", sagt Joe Evers. "Die Stadt macht sich schon für uns Gedanken." Man suche gemeinsam nach einer Lösung. Die Stadtverwaltung habe bereits eingeladen, um mit den Betreibern des Artiks über neue Räume zu sprechen. Dabei geht es um Fragen nach dem geplanten Angebot, der benötigten Größe und wo der neue Standort sein soll. "Bislang gibt es noch keine Ergebnisse", sagt Edith Lamersdorf, Pressesprecherin der Stadt.
Vor allem wünschen sich die Betreiber des Artiks aber, dass man nicht über ihre Köpfe hinweg entscheidet. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Dieter Salomon, Jugendbürgermeisterin Gerda Stuchlik und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach fordert "Junges Freiburg"-Stadtrat Sebastian Müller dazu auf, frühzeitig einen Alternativstandort zu finden. Als Alternative schlägt Müller unter anderem Räume im sanierten Uni-Kollegiengebäude II, den Keller der Mensa Rempartstraße oder Räume in der alten Karlskaserne am Siegesdenkmal vor.
Die Artik-Betreiber wussten von diesen Vorschlägen bislang nichts. "Es ist super, wenn sich Fraktionen für uns einsetzen, schwierig ist, wenn das ohne Absprache mit uns passiert. Das können auch Vorschläge sein, die wir gar nicht wollen", sagt Evers. "Ich würde mir einfach wünschen, dass man offen mit uns in Kontakt tritt."
Joe Evers schätzt, dass zwischen 400 und 500 Jugendliche pro Woche das Artik besuchen. Abgesehen von den Veranstaltungen an den Wochenenden würden die Räume auch von Tanz- und Zeichengruppen, Musikern oder dem Chaos-Computer-Club genutzt. All diese Gruppen seien ebenfalls von der Umsiedelung betroffen. Ob das Angebot in gleichem Umfang auch an einem neuen Standort möglich wird, ist noch offen.
Auch wenn schon lange klar war, dass der Umzug irgendwann kommen würde, fällt es den Betreibern nicht leicht, den Standort aufzugeben. "Die Räume sind einfach ein Stück Jugendgeschichte dieser Stadt", sagt Evers.
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