Interview
Das Ende der Scham: Warum die Vulva kein Tabu sein sollte
"Der vaginale Orgasmus ist ein Mythos und der G-Punkt ebenfalls": Ein Gespräch mit dem Basler Biologen Daniel Haag-Wackernagel über das Tabu der weiblichen Genitalien, fehlendes Wissen und nötige Aufklärung.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
"Im Gegensatz zum Penis ist dieses Thema das größere Tabu." Daniel Haag-Wackernagel BZ: Herr Haag, wenn wir uns heute über das weibliche Geschlechtsorgan unterhalten, ist "Vulva" korrekt?
Haag: Das ist korrekt. Wir bezeichnen die äußeren weiblichen Genitalien als Vulva. Viele verwechseln die Vulva mit der Vagina, die streng genommen zu den inneren Genitalien gehört.
BZ: Mir fällt es nicht leicht, diese Begriffe auszusprechen. Bin ich verklemmt?
Haag: Wir reden ja bis heute von der Scham, wenn die äußeren Genitalien gemeint sind. Vulva ist ein Fortschritt. Und wenn man gar nicht darüber spricht, bleibt das schambehaftet. Im Gegensatz zum Penis ist dieses Thema das größere Tabu. Ich bin es gewohnt, täglich darüber zu sprechen, insofern stellt es für mich kein Problem dar, am Anfang war das anders. Wenn man mich fragte, woran ich wissenschaftlich gerade arbeitete, war die Reaktion ein vorsichtiges "Aha". Dann wurde es still, und die Leute wechselten schnell das ...