"Das Dorf war leer"
BZ-INTERVIEW: Militärhistoriker Bernhard Kroener spricht über die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in Schallstadt / Ausstellung des Geschichtsvereins.
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rm in Arm gedenken Merkel und Macron der Opfer des Ersten Weltkriegs – dieses Bild ging vor wenigen Tagen um die Welt. Vielerorts wird an das Kriegsende vor genau einhundert Jahren erinnert. So auch in Schallstadt. Der Geschichtsverein eröffnet am heutigen Abend eine kleine Ausstellung, die die Spuren des Krieges im ländlichen Raum verfolgt. Nikola Vogt hat sich ergänzend zu der Ausstellung mit dem Militärhistoriker und Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Bernhard Kroener, unterhalten.
ABZ: Herr Kroener, wie sah das Leben in Schallstadt, Wolfenweiler und Mengen kurz vor dem Krieg aus?
Kroener: Wir wollten mit der Ausstellung nicht direkt in das Jahr 1914 springen, sondern uns zunächst anschauen, was die Menschen später zur "guten alten Zeit" stilisiert haben. War die Zeit wirklich so gut? Wie sah das Leben auf dem Dorf also aus? Anhand alter Gemeinderatsprotokolle konnten wir die Sozial- und Erwerbsstruktur rekonstruieren. Die Lebenswirklichkeit hingegen bleibt deutlich blasser. Wir wissen, dass die drei Ortsteile von der Größe her etwa ein Drittel der heutigen Bevölkerung hatten. Die Menschen lebten vom Wein und Ackerbau und der Viehhaltung. Es gab nur eine geringe ...