Schutzgebiet
Das Biosphärengebiet Schwarzwald macht beim Land Druck fürs Todtnauer Infozentrum
Der Lenkungskreis für das Unesco-Biosphärengebiet fordert das Land auf, endlich den Bau des Infozentrums in Todtnau in die Wege zu leiten. Außerdem will man die klimafreundliche Mobilität fördern.
Fr, 13. Dez 2024, 16:01 Uhr
Kreis Lörrach
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Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn stellte das geplante Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Umweltministerin Thekla Walker und Finanzminister Danyal Bayaz vor, das die Aufnahme der Realisierung des Infozentrums in den Staatshaushalt fordert. "Wir sind in großer Sorge, dass die fehlende Bereitstellung der vor Jahren zugesicherten Gelder im schlimmsten Fall das Ende unseres Biosphärengebiets bedeuten könnte", wird Schelshorn in der Pressemitteilung zitiert.
Die Kriterien zur Anerkennung von Unesco-Biosphärenreservaten sehen in der voraussichtlich 2026 in Kraft tretenden Neufassung vor, dass spätestens zur Evaluierung nach zehn Jahren ein hauptamtlich und ganzjährig betreutes Informationszentrum vorhanden sein muss.
Da das Biosphärengebiet Schwarzwald 2017 von der Unesco anerkannt wurde, erfolgt die erste Evaluierung 2027. Todtnau wurde 2016 als Standort für das Infozentrum festgelegt. Das Grundstück wurde bereits im selben Jahr vom Land erworben, eine inhaltliche Konzeption erarbeitet, 2022 gab es einen Architekturwettbewerb. Im Lenkungskreis wurde das Schreiben an die Landesregierung laut Pressemitteilung einhellig begrüßt.
Die geplante Klima-Mobilitätskonzeption wird von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets und dem Referat für Regionale Mobilität des Regierungspräsidiums Freiburg koordiniert und von einem Fachbeirat begleitet. "Wir erhoffen uns eine Verbesserung der ländlichen Mobilität im Biosphärengebiet und darüber hinaus", wird Regierungspräsident Carsten Gabbert, Vorsitzender des Lenkungskreises, zitiert. Für die Erarbeitung werden Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg bereitgestellt.
Ziel sei insbesondere die Stärkung der landkreisübergreifenden Mobilität mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln in der Unesco-Modellregion, die sich über Teile der Landkreise Lörrach, Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg erstreckt. Der Fachbeirat soll Anfang 2025 in einem Auftaktworkshop gegründet werden. "Er soll aus Vertreterinnen und Vertretern der Landkreise und der Stadt Freiburg sowie des Arbeitskreises Mobilität des Biosphärengebiets und weiteren Akteuren aus den Biosphären-Gemeinden bestehen", erläutert Jan Faßbender, stellvertretender Geschäftsführer des Biosphärengebiets. Er ist federführend für das Projekt verantwortlich. Die Konzeption wird durch ein Ingenieurbüro erstellt, das gemeinsam mit den regionalen Akteuren ausgewählt wurde.
Weitere geplante Projekte für 2025 sind die Weiterentwicklung der Infokampagne des Biosphärengebiets zum Thema Weide und Tourismus und neue Bildungsangebote im Wildniscamp, das im Frühjahr eröffnet wird. Außerdem soll in Abstimmung mit dem Nationalpark Schwarzwald ein Zielartenkonzept zum Monitoring der Artenvielfalt im Biosphärengebiet erstellt und ein Biosphären-Magazin entwickelt werden, das erstmals 2026 erscheinen soll.
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