Mitarbeiter verletzt
Das Basler Münster bleibt an den Wochenenden wegen aggressiver Touristen geschlossen
Im Basler Münster gibt es Probleme mit aggressiven Touristen. Ein Mitarbeiter wurde bereits verletzt. Nun zieht die Kirche Konsequenzen daraus. Das Münster bleibt an den Wochenenden geschlossen.
sda
Fr, 6. Dez 2024, 18:01 Uhr
Basel
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Allgemein ist es laut einer Medienmitteilung der evangelisch-reformierten Kirche vermehrt zu Zwischenfällen gekommen. Der Besucherstrom habe sich während des Weihnachtsmarkts erheblich erhöht und damit auch die Anzahl Gäste, die sich nicht an die Regeln halten. Die Mitarbeitenden wie auch zahlreiche Freiwillige sähen sich zunehmend in "verbale und körperliche Auseinandersetzungen" verwickelt, lässt sich Münsterpfarrerin Caroline Schröder-Field zitieren. "Wir können die Sicherheit unserer Mitarbeitenden nicht mehr garantieren und müssen deshalb die Notbremse ziehen", schreibt Schröder-Field. Daher schließt das Gotteshaus an Samstagen und Sonntagen während der Adventszeit. Für Gottesdienste, Vespern und kulturelle Veranstaltungen bleibt das Münster geöffnet, wie es in der Mitteilung der evangelisch-reformierten Kirche heißt.
Die Verhaltensregeln in der Kirche entsprechen denen eines Museums, sprich Hunde, Essen, Getränke, lautstarkes Telefonieren und Musikhören sind nicht gestattet. Zudem gibt es kein Sightseeing während Gottesdiensten oder Gebeten. "Doch was für Museen respektiert wird, ist offenbar für eine offene Kirche nicht selbstverständlich", bedauert die Münsterpfarrerin. Oft kippe die Stimmung. Die Touristinnen und Touristen sähen sich im Recht und wollten ihren Besuch durchsetzen, weil sie nun einmal gerade jetzt hier seien, heißt es weiter.
Der Zugang zum Münster ist kostenlos. Ob die Kirche angesichts der steigenden Anzahl Gäste – gerade während des Weihnachtsmarktes und voraussichtlich nächstes Jahr während des Eurovision Song Contest – die Eintritte beschränken oder Eintritt erhoben wird, ist offen. Dies sei eine grundsätzliche Frage, mit der sich die Kirche jetzt befassen müsse, sagte der Kirchen-Sprecher gegenüber Keystone-SDA. Antworten oder Lösungen gebe es dafür noch nicht.
Die besagten Vorfälle waren dem Verein Basel Tourismus bislang nicht bekannt, wie Direktorin Letizia Elia gegenüber Keystone-SDA sagte. Auch sonst seien bei ihr bislang keine solchen Zwischenfälle im Zusammenhang mit dem Münster oder allgemein mit dem Tourismus in Basel gemeldet worden. Basel Tourismus habe aber bereits darauf reagiert und die Guides der Stadttouren darüber informiert. "Es ist uns sehr wichtig, dass der Tourismus im Einklang mit der lokalen Bevölkerung steht", sagte Elia. "Wir werden der Sache nachgehen und das Gespräch mit der evangelisch-reformierten Kirche suchen", sagte die Direktorin weiter.
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