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Regierungsantrag

Das Basler Kunstmuseum ist in eine finanzielle Schieflage geraten

  • sda

  • Do, 19. September 2024, 11:07 Uhr
    Basel

     

Gestiegene Kosten, sinkende Drittmittel und weniger verkaufte Tickets: Dem Kunstmuseum in Basel laufen in diesem Jahr die Kosten davon. Nun beantragt die Regierung zusätzliche Gelder.

Das Kunstmuseum Basel stößt im laufenden Jahr an seine finanziellen Grenzen und ist auf einen Kredit angewiesen. Foto: Mark Niedermann
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Das Kunstmuseum Basel überschreitet im laufenden Jahr seine finanziellen Grenzen. Deshalb sieht sich die Basler Regierung gezwungen, beim Großen Rat für die Einrichtung zusätzliche Mittel in Höhe von 2,55 Millionen Franken zu beantragen. Steigende Kosten im internationalen Leihverkehr und bei den Versicherungen, sinkende Drittmittel sowie weniger Einnahmen aus dem Ticketverkauf hätten zur Folge, dass das staatliche Museum gemäß Prognose sein Globalbudget von derzeit 21,8 Millionen Franken überschreiten werde, heißt es.

Die Folgen

Das Präsidialdepartement habe deshalb entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die finanzielle Situation des Hauses zu stabilisieren. Als besonders negativ wirke sich der Mangel an Drittmitteln über Sponsoring, Beiträge von Privaten und Stiftungen aus. Mit diesen finanziere das Kunstmuseum Basel im Wesentlichen seine Sonder- und Wechselausstellungen, begleitende Veranstaltungen, aber auch wissenschaftliche Projekte. Wegen langer Vorlaufzeiten im Ausstellungsbetrieb sei es dem Museum nicht möglich, hier kurzfristig umsetzbare Sparmaßnahmen zu ergreifen.

Der Hintergrund

Lange Zeit rechnete das Museum mit einem ausgeglichenen Budget. Das sei noch bis April 2024 der Fall gewesen, heißt es. Im August sah sich die erst im April angetretene neue Direktorin Elena Filipovic gemäß Mitteilung gezwungen, dem Präsidialdepartement eine voraussichtliche Überschreitung der Kosten um 2,55 Millionen Franken zu melden. Am 31. Dezember 2023 endete die Amtszeit von Direktor Josef Helfenstein am Kunstmuseum Basel. Er leitete das Museum seit 1. September 2016. Im Gegensatz zu 2023, als ein Defizit durch Rücklagen habe aufgefangen werden können, sei dies nun nicht mehr möglich.

Der Ausblick

Mittel- und längerfristig hat das Museum gemäß Mitteilung in engem Austausch mit dem Präsidialdepartement das Budget für das kommende Jahr im Hinblick auf realistische Drittmittelerträge und Kostenentwicklungen angepasst. Mit externer Unterstützung würden die Finanzplanungs- und Controllingprozesse verbessert. Zudem werde das Haus voraussichtlich seine Eintrittspreise, die seit 2016 nicht mehr angepasst worden seien, erhöhen. Im vergangenen Jahr fanden 324.822 Besucherinnen und Besucher den Weg in die drei Häuser des Kunstmuseums Basel. Das war das beste Ergebnis seit 2017. Publikumsmagnete waren die Sonderausstellungen, wie das Museum mitteilte, allen voran die Herbstausstellung "Matisse, Derain und ihre Freunde". Bereits 2018 sah sich sie Einrichtung einem drohenden strukturellen Defizit gegenüber. Damals wurde das Globalbudget um zwei Millionen Franken erhöht.

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Ressort: Basel

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