Das Auerhuhn macht sich immer rarer

Grünen-Fraktion im Landtag schätzt die Gesamtpopulation im Schwarzwald auf nur noch 228 Tiere.  

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Der Auerhahn wird immer seltener im Schwarzwald.  | Foto: edgar schepul - Fotolia
Der Auerhahn wird immer seltener im Schwarzwald. Foto: edgar schepul - Fotolia
Die Situation der artenschutzrechtlich streng geschützten Vogelart Auerhuhn hat sich in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verschlechtert. Im Schwarzwald sei nach der Stabilisierung der Populationsentwicklung in den Jahren 2001 bis 2012 etwa ab dem Jahr 2013 ein deutlich negativer Trend sowohl bei der Populationsgröße als auch beim Verbreitungsgebiet zu verzeichnen, heißt es in einer Antwort von Agrarminister Peter Hauk (CDU) auf eine Landtagsanfrage der Grünen. Eine Balzplatzzählung habe einen starken Rückgang balzender Hähne dokumentiert, sagte Hauk. "Im Jahr 2001 konnten 303 Hähne während der Balz erfasst werden – im Frühjahr 2021 waren es nur noch 114 [das ist ein Rückgang von 62,4 Prozent, die Red]. Zwar war die Anzahl balzender Hähne von 2001 bis 2012 relativ stabil, sank allerdings in den Folgejahren rapide ab."

Die Fraktion der Grünen schrieb in dem Bericht, für das Jahr 2021 sei – das arttypische Geschlechterverhältnis von eins zu eins vorausgesetzt – von einer Gesamtpopulation von 228 Auerhühnern in Baden-Württemberg auszugehen. Mit Blick auf die für eine überlebensfähige Population beschriebene Mindestzahl von 500 Hühnern, die sich wegen ihrer Lebensweise überwiegend auf die Hochlagen des Schwarzwaldes konzentrieren, seien diese Zahlen alarmierend. Der Nationalpark Schwarzwald beherberge derzeit rund ein Fünftel der Gesamtpopulation der Auerhühner im Schwarzwald.

Hauk kündigte im zeitigen Frühjahr 2022 einen Maßnahmenplan an, mit dem der Trend umgekehrt werden soll. Wissenschaftliche Untersuchungen wiesen auf einen Zusammenhang zwischen geeigneten Waldstrukturen und Auerhuhnvorkommen hin. Das Tier sei in den vergangenen Jahrzehnten vor allem dort verschwunden, wo keine optimalen Strukturen vorhanden gewesen seien. Waldgebiete, in denen Auerhühner vorkämen, wiesen mehr lichte Strukturen und Freiflächen auf. Doch auch Tourismus, "in gewissem Umfang auch Windenergieanlagen" sowie der Rotfuchs als Beutegreifer, ließen die Zahl der Auerhühner zurückgehen.

Das Auerhuhn ist laut Hauk auch vom Klimawandel betroffen. Die Balzzeit werde von den Wetterbedingungen und der Vegetationsentwicklung gesteuert. Durch die zunehmend kürzeren Winter beginne die Balzzeit durchschnittlich schon über eine Woche früher als noch vor 15 Jahren. Das Wetter habe einen Einfluss auf den Nachwuchs. Warm und trocken sei gut, da dann mehr Küken überleben. Häufige Extremwetterereignisse seien schlecht.
Schlagworte: Peter Hauk
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