"Das alpine Wettkampf-System ist überholt"
BZ-INTERVIEW mit Egon Hirt, der bei der WM in Bormio auf Rang vier schwang und heute ein radikales Umdenken vor der Fahrt durch den Stangenwald fordert.
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SKI ALPIN. Zehn Jahre lang zählte der Neustädter Egon Hirt auf den alpinen Rennpisten zu den Besten der Welt. Bei den Olympischen Spielen in Sarajevo fuhr er 1984 auf Rang 13 im Riesenslalom, Vierter war er 1985 beim legendären WM-Rennen in Bormio. Es waren die Taten, die für Hirt sprachen, geredet hat er nie viel darüber. Auch heute ist der 44-Jährige kein Vielsprecher. Aber womöglich ein Revolutionär. Im Gespräch mit unserem Redakteur Johannes Bachmann kritisiert Hirt das alpine Wettkampfsystem und geißelt den Hang zur Rundumversorgung.
BZ: Ein Winter ohne Schnee ist die Horrorvorstellung jedes Skifahrers. Ist Skisport im Schwarzwald noch ohne künstliche Beschneiung möglich?Hirt: Wintersport ist in den Dolomiten ohne Beschneiung genauso undenkbar geworden, wie am Feldberg. Mit Maschinenschnee lassen sich die Wärmeperioden überbrücken, die es auch schon vor 20 und vor 50 Jahren im Schwarzwaldwinter gab. Und Maschinenschnee ist qualitativ deutlich besser, als pures Naturweiß.
BZ: Bessere Schneequalität? Erklären Sie das mal einem Laien. . .
Hirt: Maschinenschnee hat eine höhere Dichte und ist besser zu präparieren. Wenn es schneit, das kennt ja jeder, muss das Naturweiß erst mal drei, vier Tage liegen, um die gewünschte Festigkeit auf der Piste zu erreichen. Früher waren die alpinen Skifahrer nicht so ...