Dann geht der Held aufs Klo
Øyvind Torseters Märchen "Der siebente Bruder oder Das Herz im Marmeladenglas".
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Es wäre fies zu behaupten, dass die Art, in der Øyvind Torseter das Märchen "Von dem Riesen, der kein Herz im Leibe hatte" in eine Graphic Novel verwandelt, das perfekte Lehrbuch für Märchenillustratorinnen abgäbe. Lehrbuch klingt viel zu trocken und staubig für ein so zauberhaftes Buch wie Torseters "Der siebente Bruder oder Das Herz im Marmeladenglas". Trotzdem ist es für künftige Illustratoren geradezu didaktisch aufgebaut. Es beginnt mit einer im klassischen Märchenbuchstil illustrierten Textseite – schnörkeliger Rahmen, schnörkelige Initiale – die das Märchen vom König und den sieben Söhnen bis zu dem Punkt erzählt, an dem der siebte Sohn auf Rettungsmission für seine vom bösen Troll versteinerten Brüder geschickt wird. Kaum setzt sich der aufs Pferd, wird aus dem Text ein Comic, aus dem Königssohn ein Lucky Mumin Luke und dem Riesen ein alienartiger Troll mit Edvard Munchs Schrei-Augen. Jede Bildseite ist eine Entdeckung für sich. Mal Escher-artiges Interieur im Nichts, mal florale Üppigkeit, mal monochrome Phantasie
Und wo das Originalmärchen zu grausam ist, lässt Torseter seinen Helden einfach mal aufs Klo gehen. Tolles Buch.
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