Aus dem Tagebuch von Gertrud Neumeister

Dank Otto Schmidt blieben die Bomber am Boden

60 Jahre nach Kriegsende (VI): Warum Lahr nicht dem Erdboden gleichgemacht wurde.  

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Z ehn Jahre lang hat Gertrud Neumeister nicht mehr in ihr Tagebuch geschrieben. 1944 sieht sie einen inneren Zwang, ihre Erlebnisse wieder festzuhalten: "In einer Zeit, wo die ganze Welt brennt, wo Hass und Neid, Zwietracht und Missgunst herrschen, wo das Zarte und Reine in den Schmutz gezogen wurde, kurzum in einer Zeit, wo Krieg und Not durch mein geliebtes Vaterland ziehen."
Mittwoch, 18. April 1945
7 Uhr morgens, sie schießen noch immer. Die Kartonagenfabrik Dahlinger steht in Flammen, die Kirchstraße brennt, sieben Häuser brennen. An allen Ecken brennt es, Burgheim brennt, Lahr brennt. Die reinste Völkerwanderung in den Wald beginnt. Die Leute haben Angst vor den Fliegern. Heute muss die Entscheidung fallen um Sein oder Nichtsein. Ein Nichtsein kommt in Frage, wenn unsere Verteidigung stärker ist als der Feind. Dann kommen Bomberverbände und legen alles in Schutt und Asche. Wenn der Feind einziehen kann, wird die Stadt noch einigermaßen gerettet. Wir sitzen den Vormittag ...

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