Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2020
Chaotisch durch die Luft
Julika Reinsch, Klasse 4b, Emil-Gött-Schule, Freiburg
Di, 1. Dez 2020, 15:20 Uhr
Schreibwettbewerb
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Am nächsten Morgen saß Melli mit ihrer guten Freundin Liss am Tisch. Liss’ Eltern waren bei einem Autounfall gestorben, deshalb war Liss auch hier. Vom ersten Augenblick an hatten sich Liss und Melli angefreundet. Liss und Melli wohnten bei einer sehr reichen Familie, die alles nur vom Feinsten hatte, aber sehr ungern mit anderen Leuten teilte. Deshalb kriegten Melli und Liss nur ein langweiliges Brot mit ekelhaftem Käse.
Ein wenig später gingen die beiden nach draußen, um ungestört Ideen zu sammeln, wie sie hier abhauen könnten. Doch dann hörten sie ein komisches Geräusch. Sie guckten in die Richtung und sahen eine rote Scheune. Auf dem Scheunentor war eine Zeitung aufgeklebt, mit einer riesigen Schlagzeile:
WENN DU HILFE BRAUCHST, DANN KOMM ZU UNS!
Melli sah Liss fragend an, die nickte. Dann gingen beide entschlossen auf die Scheune zu. Die Tür war offen, sie spähten hinein. Zwei Jungs standen vor einem Auto mit Flügeln dran. Melli und Liss standen mit offenen Mündern da, als einer der Jungs sie entdeckte: "Hey, Stefan, guck mal! Zwei Besucher." Der andere Junge drehte sich um und fragte: "Können wir euch irgendwie helfen?" Melli antwortete: "Ja, wir wohnen bei Familie Römbach, wollen aber zu meiner Tante. Leider wissen wir nicht wie, denn sie wohnt in Lissabon." "Ach, das schaffen wir schon", lachte der eine. "Wir brauchen nur noch ein, zwei Tage, dann ist unser Flugtaxi fertig", fügte der andere hinzu. Gerade als er den Schraubenschlüssel nahm, sagte er: "Ach übrigens, das ist Stefan und ich bin Mike." "Wir treffen uns dann in zwei Tagen, okay?", fragte Stefan. "Okay", antwortete Liss.
Melli und Liss bedankten sich und gingen wieder zur Familie Römbach. Und dann war es endlich soweit, sie gingen wieder zur Scheune, das Flugtaxi stand schon davor. "Hallo, ihr zwei", drang es schon von Weitem von Stefan zu ihnen. "Und? Habt ihr schon eure Sachen dabei?", fragte Mike. Melli antwortete: "Ja, wir konnten leider nicht so viel mitnehmen, das wäre viel zu auffällig. Aber bei Tante Fannie können wir bestimmt viel einkaufen." "Okay, dann kann es ja losgehen! Ihr könnt euch hinten auf die Rückbank setzen. Da wir von Freiburg nach Lissabon fliegen, dauert es ungefähr drei Stunden", sagte Mike. Melli fragte: "Kennt ihr den Weg auswendig?" "Ja klar!", antwortete Mike.
Und dann ging’s los. Zuerst fuhr das Flugtaxi ganz normal wie ein Auto, dann setzte es auch die Flügel ein und hob ab. Melli und Liss saßen jetzt das erste Mal in einem Flugtaxi. Da das Flugtaxi nicht so hoch wie ein Flugzeug flog, konnte man die Landschaft sehr gut besichtigen. Ungefähr nach einer Stunde setzte das Flugtaxi wieder zum Landen an. Melli und Liss schauten aus dem Fenster. Überall liefen Pinguine herum, doch es war nicht kalt. "Da staunt ihr, was? Das hier sind Pinguine, die nur in wärmeren Gebieten leben können. Frederic – auch ein Pinguin – hat das Café Südpol da hinten gegründet. Er ist ein guter Freund von mir und Mike", sagte Stefan. "Wollt ihr mitkommen und was Leckeres mit uns essen?", fragte Mike. Liss antwortete: "Ja, sehr gerne!"
Dann gingen sie zusammen zum Café. Es war sehr gemütlich da drin, hier saßen auch überall Pinguine, die meisten aßen Spaghetti. Melli, Liss, Mike und Stefan setzten sich an einen Vierertisch. Der Kellner, der kam, war ebenfalls ein Pinguin. Er fragte: "Was wollen Sie denn?" Sie bestellten ebenfalls Spaghetti mit leckerer Tomatensoße. Das Essen war köstlich. Nach dem Essen gab’s noch eine Abend-Show: Pinguine führten einen Tanz und ein ausgedachtes Lied vor. Melli und Liss wussten gar nicht, dass Pinguine tanzen können.
Als die Abend-Show fertig war, gingen sie wieder zum Flugtaxi. In der Dunkelheit sahen sie zwei Gestalten am Flugtaxi. Melli fragte: "Seht ihr das auch?" "Ja", flüsterten die anderen. Doch dann verschwanden die Gestalten wieder. Melli, Liss, Stefan und Mike wunderten sich sehr. Stefan und Mike machten nochmal einen kleinen Rundgang ums Flugtaxi, doch sie bemerken nichts Auffälliges. Dann flogen sie in die Nacht hinein.
Doch eine Viertelstunde später brummte der Motor wie verrückt. "Oh nein! Diese verflixten Typen haben also doch was an unserem Motor gemacht!", schrie Stefan. "Wir müssen eine Notlandung machen!", sagte Mike. "Da ist eine große Wiese." Melli zeigte aus dem Fenster. "Okay, ich versuche, auf der Wiese zu landen", antwortete Mike. Melli machte die Augen zu. Hoffentlich würde ihnen nichts passieren.
Plötzlich gab es einen Ruck, Melli schlug die Augen wieder auf. Sie sah, wie das Flugtaxi über glatt gemähten Rasen rollte und dann stehen blieb. Alle waren froh, dass das Flugtaxi wieder auf festem Boden stand.
Sie stiegen aus und schauten sich um, sie schienen auf einem Flugplatz gelandet zu sein. Mike und Stefan machen sich an die Arbeit, den Motor zu untersuchen. Melli und Liss halfen ihnen, so gut sie konnten, indem sie ihnen zum Beispiel Schraubenschlüssel oder so gaben. Zum Glück war nur ein kleines Kabel durchgeschnitten. Den Motor hatten sie schnell repariert.
Doch plötzlich ging am Flugplatz-Haus ein Licht an und eine Balkontür wurde aufgerissen. Ein Mann kam raus und schaute grimmig zu den Kindern hinab. Schnell kletterten alle ins Flugtaxi. Der Mann schrie ihnen noch etwas Undeutliches hinterher, doch das konnten sie nicht mehr verstehen.
Das letzte Stück Flug verging friedlich und ohne irgendwelche Störungen. Ungefähr nach zwei Stunden landete das Flugtaxi in der Nähe von Lissabon. Zum Glück wohnte Tante Fannie sehr nah am Stadtrand von Lissabon. Die Mädchen verabschiedeten sich von Stefan und Mike, dann gingen sie zu Tante Fannie. Melli klingelte, Tante Fannie machte auf und umarmte Melli und lernte Liss kennen. Als Melli und Liss im Bett lagen, ging es ihnen super. Sie dachten an ihr großes Abenteuer und waren sehr froh, es jetzt hinter sich gelassen zu haben.
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