BZ-INTERVIEW: "Naturnah gestalten"

Nabu-Vogelexperte Stefan Bosch gibt Tipps für Gartenbesitzer.  

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Stefan Bosch (55) ist Fachbeauftragter für Ornithologie und Vogelschutz beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg. Manuel Fritsch sprach mit ihm über den Vogelzähltag und darüber, was Gartenbesitzer im Frühjahr für Vögel tun können.

BZ: Wie aussagekräftig ist es, wenn Menschen in ihrem Garten Vögel zählen?
Bosch: Zunächst geht es darum, Menschen für die Natur zu begeistern und sie zum Naturbeobachten anzuregen. Als Nebeneffekt bekommt man aber auch Daten, durch die man über die Jahre hinweg Trends und Bestandsentwicklungen nachvollziehen kann. Und die haben Aussagekraft, auch wenn sie von Laien erhoben werden.
BZ: Wie steht Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich da?
Bosch: Weitgehend decken sich unsere Ergebnisse mit dem Bundestrend. Wir haben wieder mehr Meisen in den Gärten. Da war letztes Jahr ein sehr vogelarmer Winter. Sonst haben wir erstaunlicherweise einen Schwund der Amsel, obwohl das Usutu-Virus wesentlich mehr in Mittel- und Norddeutschland grassiert hat – da die Amsel aber ein Teilzieher ist, haben wir von dort weniger Zuzug gehabt.
BZ: Was können Gartenbesitzer jetzt im Vorfrühling für die Vögel tun?
Bosch: Gerade bietet es sich an, den Garten naturnah zu gestalten. Noch wichtiger als das Füttern sind dabei nachhaltige Lösungen: beerentragende Sträucher pflanzen, eine Vogeltränke oder einen Reisighaufen anlegen, in dem der Zaunkönig brüten kann. Auch Nistkästen kann man jetzt noch aufhängen. Insgesamt finde ich es sehr bedauerlich, dass wir diesen Trend zu trostlosen Stein- und Schottergärten haben. Gerade die Amsel kann ihren Wurm nur aus einer Wiese herausziehen.
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