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BZ-Chefredakteur Thomas Fricker im Gespräch mit Flüchtlingen
In der Freiburger Erstaufnahmeeinrichtung sprach BZ-Chefredakteur Thomas Fricker mit etwa 50 Flüchtlingen über deren Situation und die Berichterstattung der Badischen Zeitung.
Sa, 24. Mär 2018, 17:53 Uhr
Freiburg
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Bei der jüngsten Veranstaltung sprach BZ-Chefredakteur Thomas Fricker mit etwa 50 Flüchtlingen über deren Situation und die Berichterstattung der Badischen Zeitung.
Im Gespräch mit Fricker klagten manche Flüchtlinge über grundsätzliche Probleme, wie schleppende Asylverfahren, fehlende Arbeitserlaubnis oder die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas, die noch immer durch die Kolonialgeschichte geprägt sei. Andere erkundigten sich, wie die Deutschen generell zu Fragen der Migration und Integration stünden und ob den Menschen hierzulande klar sei, welches Risiko Flüchtlinge auf ihrem Weg durch die Sahara und über das Mittelmeer eingingen.
Fricker stellte sich den Fragen und betonte, dass die Flüchtlingskrise das übergeordnete Thema der vergangenen Jahre gewesen sei. Der sprunghafte Anstieg der Flüchtlingszahlen in Deutschland habe unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen und in der Folge die politische Landschaft verändert und nationalistische Kräfte gestärkt. Da sei es Aufgabe der Zeitung vor Ort, gesellschaftliche Trends zu erklären und einzuordnen, aber auch verschiedene Perspektiven aufzuzeigen.
"Mir ist es wichtig, dass Sie verstehen, warum nicht alle Menschen hierzulande glücklich darüber sind, dass so viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen", sagte Fricker. Denn neben den vielen ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern gebe es eben auch viele verunsicherte Menschen, die rassistische Hetze verurteilten, sich aber fragten, wie Deutschland die Herausforderungen stemmen solle. Wer zahlt für die Unterkünfte? Welche Perspektiven gibt es für die Menschen hier? Wer darf bleiben, wer muss gehen? Dass seien Fragen, die die Menschen interessierten.
Und die BZ möchte hierauf Antworten liefern. Schließlich sei sie ein Medium, das Öffentlichkeit herstelle und Diskurse ermögliche, weswegen sie die unterschiedlichen Gruppen hier lebender Menschen kontaktiere.
So informierte sie über die Integrationsbemühungen ehrenamtlicher Helfer sowie die Erfolgsgeschichten von Flüchtlingen, die einen Ausbildungsplatz fanden. "Gleichzeitig haben wir Dinge angesprochen, die nicht gut liefen, wie Probleme der Unterbringung in überlasteten Kommunen", so Fricker.
Ein weiteres Thema, das die Menschen beschäftige, sei die gestiegene Kriminalität. Die Ermordung der Studentin Maria L. durch den Flüchtling Hussein K. sei für die ganze Region ein großer Schock gewesen, sagte Fricker. Daher habe die BZ sehr ausführlich über den Prozess, die falschen Altersangaben von Hussein K. und die Versäumnisse der Behörden berichtet. Fricker sprach auch die Kölner Silvesternacht an, in der Hunderte Frauen zu Opfern sexueller Übergriffe durch nordafrikanische Migranten wurden. Solche Taten hätten abstrakte Ängste verstärkt.
Am Ende wollte ein junger Nigerianer im persönlichen Gespräch von Fricker erfahren, was er tun müsse, um sich zu integrieren. Er sei glücklich, hier zu sein, wisse aber nicht, wie es weiter gehen soll. Fricker erzählte ihm von Gruppen, die Aktivitäten mit Flüchtlingen organisierten und riet ihm, in die Stadt zu gehen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen, die Sprache zu erlernen und Menschen anzusprechen. Doch alle waren sich einig, dass es kein Patentrezept für Integration gebe.
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