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Boeing fasst in Dauerkrise Tritt - Zölle bedrohen Geschäft

Boeing fliegt seit Jahren von einem Verlust in den nächsten. In diesem Jahr sieht es besser aus. Doch Donald Trumps China-Zölle sind ein Problem.  

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Boeing hofft, die Produktion der 737 M... ausbauen zu können. (Archivbild)  | Foto: Scott Brauer/ZUMA Press Wire/dpa
Boeing hofft, die Produktion der 737 Max bald ausbauen zu können. (Archivbild) Foto: Scott Brauer/ZUMA Press Wire/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Arlington (dpa) - Der Flugzeugbauer Boeing gewinnt in seiner Dauerkrise wieder etwas Boden unter den Füßen. Auch weil die Flugzeugproduktion anzog, verbrannte der Konzern im ersten Quartal weniger Geld als gedacht. Zudem zeigte sich Boeing-Chef Kelly Ortberg am Mittwoch zuversichtlich, die Produktion des Mittelstreckenjets 737 Max im Jahresverlauf wieder auf das Niveau von Ende 2024 hochzufahren. Doch dem Hersteller drohen nach sechs Verlustjahren in Folge schon die nächsten Probleme durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.

An der Börse sorgten die Zahlen aus der Quartalsbilanz für Erleichterung: Die Boeing-Aktie stieg im frühen US-Handel um mehr als sechs Prozent.

Mehr Auslieferungen 

Im ersten Quartal lieferte Boeing 130 Passagier- und Frachtjets aus und damit fast 50 mehr als ein Jahr zuvor. Damals hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA Boeing nach einem Beinahe-Unglück einer 737 Max enge Beschränkungen auferlegt. Die Aufseher nahmen die Werke unter die Lupe, und der Hersteller darf die Produktion seiner 737-Reihe seither nicht über die zuvor erreichten 38 Maschinen pro Monat ausweiten.

Allerdings ist Boeing selbst an dieses Niveau seitdem nicht mehr herangekommen. Ortberg erwartet, dies im laufenden Jahr zu schaffen. Zudem hofft er darauf, dass die FAA dem Hersteller dann eine weitere Steigerung auf monatlich 42 Maschinen erlaubt.

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus aus Europa will von seiner konkurrierenden Modellfamilie A320neo ab dem Jahr 2027 insgesamt 75 Exemplare pro Monat fertigen - so dick sind die Auftragsbücher. Im vergangenen Jahr lieferte Airbus über alle Modellreihen hinweg 766 Flugzeuge aus. Boeing schaffte mit 348 Maschinen nicht einmal halb so viele.

Weniger Geld verbrannt

Im neuen Jahr sieht es für Boeing besser aus, auch weil der US-Konzern mehr schon vorproduzierte Maschinen an seine Kunden übergab. Entsprechend stieg der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar (knapp 17,2 Mrd Euro). Unterm Strich stand ein Verlust von 31 Millionen Dollar nach einem Fehlbetrag von 355 Millionen ein Jahr zuvor.

Zugleich verbrannte der Konzern im abgelaufenen Quartal deutlich weniger Geld als Anfang 2024. Mit minus 2,3 Milliarden Dollar lag der bereinigte Barmittelfluss jedoch immer noch tief im roten Bereich.

Jedoch bedrohen die Folgen der von Trump eingeführten Zölle das Geschäft des Flugzeugbauers. Nachdem der US-Präsident zuletzt hohe Strafzölle gegen China verhängt hatte, reagierte das asiatische Land mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Produkte. Damit wurden Boeing-Jets für chinesische Fluggesellschaften mehr als doppelt so teuer wie zuvor. Inzwischen nehmen die Airlines des Landes keine Maschinen des Herstellers mehr entgegen.

© dpa‍-infocom, dpa:250423‍-930‍-461158/1

Schlagworte: Donald Trump, Unterm Strich, Boeing-Chef Kelly Ortberg

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