Bob-WM
Bob: WM-Gold für Friedrich bei deutschem Dreifacherfolg
Zwischen Friedrich und Lochner ist es ein Millimeter-Krimi. Der eine jubelt über WM-Gold, der andere über den Uralt-Bahnrekord. Es war der dritte deutsche Dreifacherfolg im Zweierbob seit 2021.
dpa
So, 9. Mär 2025, 18:49 Uhr
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Lake Placid (dpa) - 22 Jahre nach dem Gold von André Lange gibt es mit Francesco Friedrich wieder einen deutschen Bob-Weltmeister in Lake Placid. Der zweimalige Doppel-Olympiasieger aus Pirna krönte sich einmal mehr zum Zweierbob-König. Es war für den 34-Jährigen mit nur einer Ausnahme (2023) das neunte WM-Gold seit 2013. "Es war durchgängig spannend, die ersten beiden Läufe haben uns den Hintern gerettet", sagte Friedrich, der im Ziel ein lautes "Yes" in den Himmel schrie.
Mit zwei Laufbestzeiten in vier Läufen setzte sich der Sachse mit Anschieber Alexander Schüller auf der anspruchsvollen Bahn am Mount van Hoevenberg mit winzigen 0,03 Sekunden Vorsprung vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner durch, der mit Georg Fleischhauer nur 2023 in St. Moritz die Dominanz des Ausnahmepiloten durchbrechen konnte.
Der erst 23-jährige Adam Ammour rundete mit Benedikt Hertel auf Rang drei das starke Abschneiden der Deutschen ab. Der dritte Dreifacherfolg im kleinen Schlitten nach 2021 in Altenberg und 2024 in Winterberg gewinnt im US-Bundesstaat New York noch an Bedeutung, da die deutschen Bobs 2009 und 2012 auf der Bahn jeweils ohne WM-Gold geblieben waren.
Uralt-Bahnrekord geknackt
Nach der knappen Halbzeitführung von Friedrich mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung schnappte er sich im dritten Lauf den Uralt-Bahnrekord des Kanadiers Pierre Lueders von 2003.
Doch Lochner legte noch mal nach und blies mit Bahnrekord in 54,52 Sekunden zum Angriff auf Gold. Vor dem Finallauf verkürzte der Berchtesgadener den Rückstand auf Friedrich auf nur noch sechs Hundertstel.
Dominator Friedrich kontert
Im vierten Lauf bei Schneefall legte Lochner mit 5,01 Sekunden am Start erneut vor, fuhr fast Ideallinie im Eiskanal und jubelte schon im Ziel, obwohl Friedrich noch oben am Start stand. Friedrich lag zwischendurch schon einige Hundertstel zurück. Lochner setzte schon zum Freudensprung an, doch dann holte Friedrich in Manier eines Dominators in den letzten Kurven wieder auf und holte zusammen mit dem Viererbob seinen insgesamt 15. WM-Titel "Wie macht er das nur?", rief Lochner und feuerte seinen Helm auf den Boden. "Es war das härteste Rennen, an das ich mich erinnere. Wenigstens haben wir den Bahnrekord", meinte Lochner.
© dpa-infocom, dpa:250309-930-398574/2