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Ökologie

Blühwiesen im urbanen Raum: Die Lahrer Innenstadt wird grüner

  • So, 30. Juni 2024, 13:47 Uhr
    Lahr

     

Auf Kreisverkehren, Verkehrsinseln und in der Fußgängerzone hat die Lahrer Stadtverwaltung neue Blühwiesen angelegt. Diese bieten Insekten Nahrung und Lebensraum.

In der Nähe des Lahrer Stadtmuseums ist eine Blühwiese angelegt worden. Foto: Stadt Lahr
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Seit Jahren ist der stetig fortschreitende Verlust von blühenden Flächen in Städten, aber auch an Stadträndern und in Außenbereichen bekannt, heißt es in der Pressemeldung der Stadt. Solche Flächen seien aber vor allem für verschiedene Insekten, Wildbienen und Kleintiere wichtige Nahrungsquellen. Auch in innerstädtischen und die stadtnahen Bereiche, sieht die Verwaltung Potenzial, etwa in Form von Verkehrsinseln, Begrünung entlang von Straßen oder Beeten, die Bäume umgeben. "Ökologisch aufgewertet, können diese Flächen über einen langen Zeitraum Futterpflanzen für Insekten mitten in der Stadt vorhalten", heißt es aus dem Rathaus. So müsse keine Trennung zwischen Siedlungsbereich und Natur stattfinden.

Eine "Schotterwüste" ist verschwunden

In Lahr sind nun ein Kreisverkehr in der Goethestraße und ein weiterer in Burgheim ökologisch aufgewertet worden. Die vorhandene "Schotterwüste" wurde jeweils durch spezielle Substratmischungen für trockene Standorte ersetzt und eine trockenheitsverträgliche Präriepflanzung eingebracht, so die Stadt. Diese müsse nur wenig gewässert werden sei recht pflegeleicht. "Neben einem ästhetischen Bild bieten die gepflanzten Stauden wie Salbei, Scheinsonnenhut und Mädchenauge zahlreichen Insekten Nahrung und Lebensraum", heißt es weiter.

Bäume in der Fußgängerzone bringen laut der Meldung von sich aus bereits viele positive Effekte wie Beschattung oder Kühlung des Mikroklimas mit sich. Um diese Effekte weiter zu stärken, wurde in einem Modellversuch vor dem Stadtmuseum Tonofenfabrik eine hoch aufwachsende, insektenfreundliche Blühwiese unter den Baum eingesät.

Mittelstreifen der Bundesstraße begrünt

Entlang der Bundesstraße 415 wurde bereits im vergangenen Jahr an mehreren Stellen der Mittelstreifen entsiegelt und neu begrünt. Am Friedrich-Ebert-Platz konnte eine betonierte Verkehrsinsel aufgebrochen werden und am Doler Platz wurden der Schotter in den Beeten sowie die vergreiste Lavendelpflanzung entfernt. "Anstelle karger Verkehrsinseln entstanden so Standorte für insgesamt 14 Bäume und 500 Quadratmeter Blumenwiese als Habitate für viele Insekten."

"Die Stadt Lahr hat in Zeiten der Klimaveränderung eine hohe Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Flora und Fauna", sagt Fabian Roßmanith, Leiter der Abteilung Grün und Umwelt, die gemeinsam mit dem Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) die neuen Blühwiesen umgesetzt hat. "Wir wollen deshalb stetig neue Möglichkeiten schaffen und Lösungen anbieten, um in einem besonderen Geflecht aus verschiedenem Nutzungsdruck und Interessensspannungsfeldern, die in der Stadt und ihrer Umgebung präsent sind, gerecht zu werden."
Projekt der Volksbank Lahr

Die Volksbank Lahr sucht wieder Flächen für die Herbstaussaat im Rahmen des Projekts "Unsere Region blüht und summt". Gemeinsam mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wertet die Volksbank Lahr regelmäßig Flächen im Geschäftsgebiet ökologisch auf, um Blühwiesen für regionale Insekten und Wildbienen zu schaffen.

Im Frühjahr 2024 wurden bereits auf 20 Flächen mit rund 25.000 Quadratmetern speziell ausgewähltes Saatgut ausgebracht, heißt es in der Pressemeldung. Den flächenmäßig größten Anteil verzeichnet der Golfclub Breisgau in Herbolzheim. Wann immer es geht, versucht die Volksbank Kindergarten- oder Schulkinder in die Einsaat-Aktionen einzubeziehen. "Die Kinder haben Spaß und lernen gleichzeitig wichtiges über unser Ökosystem", sagt Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr. Es muss aber nicht immer die ganz große Fläche sein, wie der Kindergarten Fürstenfeld in Ettenheim mit der Begrünung seines Vorhofes zeigt. Das Motto der Aktion lautet: "Jeder Quadratmeter zählt!"

Bürgerinnen und Bürger, Vereine sowie Gemeinden und Unternehmen, die eine geeignete Fläche (mindestens zehn Quadratmetern ) im Geschäftsgebiet der Volksbank zur Verfügung haben, können diese bis 26. Juli über das Anfrageformular unter http://www.volksbank-lahr.de/anfrage-aussaat melden. In Frage kommen beispielsweise Äcker, ehemalige Weinanbaugebiete, private Gärten, Randstreifen an Parkplätzen oder entsiegelte Flächen. Die Volksbank beteiligt sich an den entstehenden Kosten für die Pflanzensamen.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 01. Juli 2024: PDF-Version herunterladen

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