Meteorschauer
Bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde über Südbaden erwartet
Durchmachen könnte sich lohnen: In der Nacht zum Donnerstag erreicht ein Meteorschauer seinen Höhepunkt. Ob und wie viele Sternschnuppen Beobachter tatsächlich sehen, hängt aber von vielen Faktoren ab.
dpa & Martin Herceg
Di, 11. Aug 2015, 9:00 Uhr
Panorama
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"Der Sternschnuppenschauer kommt dadurch, dass die Erde durch die Flugbahn des Kometen hindurchfliegt", erklärt Astronom Michael Hänel, der das Planetarium in Osnabrück leitet. Der Komet verliere auf seiner Bahn Staubkörner, die dann in der Erdatmosphäre verglühten. Astronomen sprechen von Perseiden, weil die Sternschnuppen dem Sternbild Perseus zu entströmen scheinen.
In dessen Richtung müssen Nachtschwärmer deswegen aber nicht unbedingt schauen: "Die sind am ganzen Himmel zu sehen", sagte Hänel. "Am besten sieht man sie in der zweiten Nachthälfte, weil Europa dann in die Flugrichtung der Erde schaut." Der Effekt: Die Sternschnuppen kommen quasi von vorne. 20 bis 30 Stück pro Stunde können Laien dem Experten zufolge sehen – tatsächlich dürften etwa 60 unterwegs sein.
Wie viele Sternschnuppen Beobachter sichten, hängt aber nicht nur von der Aufmerksamkeit ab: Wolken am Himmel oder ein voller, heller Mond könnten Himmelsgucker stören. In diesem Monat herrschen allerdings günstige Bedingungen, denn am 14. August ist Neumond. "Der Mond stört diesmal so gut wie gar nicht", sagt Hänel.
Und auch das Wetter soll in der Nacht zum Donnerstag mitspielen. "Es wird eine überwiegend ruhige und klare Nacht über Südbaden", sagt Meteorologe Alex Hildebrandt vom Onlineportal Wetter.com. Weder Regenschauer noch Wolkenfronten seien zu erwarten."Allenfalls könnten sich von Frankreich her etwas dichtere Schleierwolken am Himmel bemerkbar machen." Die sollen jedoch den Genuss am Spektakel nicht stören. Auch die Temperaturen sollen sich perfekt für einen spätabendlichen Ausflug anbieten. "Am Mittwoch erwartet uns eine sehr laue Sommernacht mit Temperaturen über 20 Grad – beste Bedingungen für Sternbeobachter", so Hildebrand. Auf den Gipfeln des Schwarzwaldes, wo die Sicht auf den Sternhimmel noch besser ist, erreichen die Temperaturen um die 16 Grad.
Allerdings hängt aber nicht alles von dieser einen Nacht ab: Schon in den Nächten drumherum seien Sternschnuppen zu sehen, sagt Astronom Hänel. Und wie schaut es sich am besten? "Man sollte sich einen dunklen Ort suchen", rät er.
Regional gibt es allerdings besonders geeignete Stellen: Vor Jahren entdeckte Hänel beispielsweise den kleinen Ort Gülpe 70 Kilometer westlich von Berlin als einen der dunkelsten Orte Deutschlands. Der Naturpark Westhavelland wurde im Februar 2014 von der International Dark Sky Association (IDA) zum ersten deutschen Sternenpark ernannt.
Auch die Rhön eignet sich Experten zufolge wegen ihrer relativ dünnen Besiedlung gut zum Sternschnuppen-Beobachten, weil dort wenig andere Lichtquellen stören.
Wer die Perseiden trotzdem verpasst, hat dieses Jahr aber nochmal die Chance auf ein Himmelsspektakel. "Es ist nicht der intensivste Sternschnuppenschauer", sagt Hänel. "Den haben wir mit den Geminiden am 14. Dezember." Die hätten allerdings einen Haken: "Da legt sich niemand so gern raus."
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