Großer Bedarf
Berufsschullehrerverband fordert: mehr Lehrer für Flüchtlinge
Deutsch-Lern-Klassen wachsen stark. Weitere 600 Deputate werden laut dem Berufsschullehrerverband allein für Flüchtlingsklassen benötigt. Der Verband warnt vor Stellenstreichungen.
Di, 12. Apr 2016, 0:00 Uhr
Südwest
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![Lehrerin Olga Koch unterrichtet in der...lasse mit minderjährigen Flüchtlingen. | Foto: dpa Lehrerin Olga Koch unterrichtet in der...lasse mit minderjährigen Flüchtlingen. | Foto: dpa](https://ais.badische-zeitung.de/piece/07/30/e9/f2/120646130-w-640.jpg)
Herbert Huber, Landesvorsitzender des Berufsschullehrerverbandes, leitet aus dieser sich ständig verlängernden Warteliste eine ganze Reihe von Forderungen ab. Er wehrt sich gegen Pläne, die Stundentafel zu kürzen: "Es ist eine Illusion zu glauben, man könne die reduzierte Unterrichtszeit durch ehrenamtliche Helfer ausgleichen", sagte Huber. Deutschkenntnisse seien die Grundvoraussetzung für berufliches Lernen und Handeln, "hier kann und darf nicht gekürzt werden". Es fehle überdies an Praktikumsplätzen für den Übergang aus den einjährigen Deutschlernklassen in die weitere Berufsvorbereitung, vor allem aber an Lehrkräften: Derzeit sind nach Angaben des Verbandes rund 700 Stellen mit einem Streichvermerk versehen, sie könnten bis Anfang August wegfallen.
Huber fordert, diese Stellen unbedingt wieder zu besetzen, weitere 600 Deputate würden allein für die Flüchtlingsklassen benötigt und zusätzlich 200 Deputate seien notwendig, um die Überstunden abbauen und individueller fördern zu können, wie es derzeit in landesweit 130 Versuchsschulen geschieht. "Die zugewanderten Jugendlichen müssen integriert und qualifiziert werden, dies kann nur bewältigt werden, wenn die beruflichen Schulen auskömmlich über gut ausgebildete Lehrkräfte verfügen", so Huber. Sein Verband vertritt rund 10 000 Pädagogen, derzeit unterrichten die Berufsschulen rund 360 000 Jugendliche im Land.