Erstmals 50 Prozent Mädchen bei "Jugend forscht" in Südbaden
131 Teilnehmer haben beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" in Freiburg ihre 66 Projekte vorgestellt. Zum ersten Mal stellen Schülerinnen 50 Prozent aller Teilnehmer.
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Die strahlenden Augen von Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern prägten am Donnerstag das Bild in der Freiburger Sick-Arena – auch bei denen, die mit keinem der vielen Preise des Regionalwettbewerbs Südbaden von "Jugend forscht" ausgezeichnet wurden. Mit großen Mühen und einem umfassenden Sicherheitskonzept wurde der Wettbewerb, wie bundesweit nur neun von insgesamt 90 als Präsenzwettbewerb ausgetragen; und insgesamt 131 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften ihre 66 Projekte den Juroren vorstellen.
"Die Austragung in Präsenz war den Jugendlichen unendlich wichtig, wir sind sehr froh, dass das geklappt hat", betont die Regionalwettbewerbsleiterin Benita Eberhard-Lange. Oft über mehrere Monate hinweg seien die Wettbewerbsteilnehmer trotz Pandemie an ihren Arbeiten drangeblieben.
Niederfrequente Töne, die den Standort rückwärtsfahrender Lastwagen besser einordnen lassen – und so Unfälle vermeiden helfen –, ein stabiler Stuhl aus Zeitungspapier, Maschinen und Roboter, die den Zauberwürfel selbständig lösen oder die Schultafel putzen: Der Einfallsreichtum der Schüler und Jugendlichen war groß, der Erkenntnisgewinn oft auch.
Schüler weist Alpenfledermaus in Lörrach nach
So konnte der 16 Jahre alte Julian Kehm vom Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach die Existenz der eigentlich im Mittelmeerraum zu findenden Alpenfledermaus in seiner Heimatstadt Lörrach nachweisen. Mit Ultraschallmikrofon ermittelte Kehm in zwei Jahren rund 3000 Rufe diverser Arten, mittels Software und Expertenhilfe gelang es ihm schließlich die Alpenfledermaus auch von ähnlich klingenden Arten wie der Weißrandfledermaus abzugrenzen. Beim Regionalwettbewerb schaffte er in Kategorie Biologie den ersten Platz und darf sich nun auf Landesebene messen, zudem durfte er seine Erkenntnisse in der Fachzeitschrift "Der Flattermann" veröffentlichen.
"Auch das Scheitern gehört zur Forschung." Ann-Kathrin Lepsy, Teilnehmerin
Zu den vielen Teilnehmerinnen, die die Frauenquote im Wettbewerb auf 50 Prozent steigen ließen, gehören Paula Becker (16), Ann-Kathrin Lepsy (16) und Lilian Bessler vom Freiburger Droste-Hülshoff-Gymnasium. Im Fachbereich Chemie versuchten sie, eine "Mineralwassertablette" herzustellen, mit aus Leitungswasser ein Sprudelwasser mit definiertem Leitungswasser wird. Ein Erfolg wäre sowohl ökologisch (Plastikflaschenverbrauch vermeiden) als auch praktisch (Sprudelkistenschleppen vermeiden) eine schöne Sache gewesen, mit dem Ergebnis war das Trio aber nicht zufrieden. Entweder war die entwickelte Gasmenge zu gering oder es stellte sich eine Trübung des Wassers ein, die nur unter Einbußen beim Geschmack zu vermeiden war. "Auch das Scheitern gehört zur Forschung", sagt Ann-Kathrin Lepsy. "Genauso wie das trotzdem Weitermachen."
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