"Behandelt Flüchtlinge ganz normal"
ZISCH-INTERVIEW mit Walter Ziegler, der als Kind mit seinen Eltern aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland floh .
Hanna Mattmüller, Klasse 4a, Grundschule Wyhl (Wyhl)
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In den Kindernachrichten höre ich fast täglich von Flüchtlingskindern. Mama hat mir erzählt, dass mein Opa, Walter Ziegler, ein Flüchtlingskind war. Deshalb habe ich, Zisch-Reporterin Hanna Mattmüller aus der Klasse 4a der Grundschule Wyhl, meinen Opa zu seinen Fluchterfahrungen befragt.
Ziegler: Mein Vater, also dein Urgroßvater, war ein Bauer in Gersdorf. Das ist in Sachsen, in der ehemaligen DDR. Er wurde gezwungen, seinen Bauernhof und das Land abzugeben und in eine Landwirtschaftsvereinigung, eine sogenannte Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, kurz LPG, einzutreten. Weil er das nicht wollte, drohte Verhaftung und so musste er fliehen.
Zisch: Wie alt warst du da?
Ziegler: Ich war fünfeinhalb Jahre alt und meine Schwester noch kein Jahr alt.
Zisch: Wie kann ich mir das Leben als Flüchtlingskind vorstellen?
Ziegler: Nach der Flucht gab es keine Oma und Onkel und keine Tante, keine Spielsachen und Tiere mehr. Wir wohnten dann in Endingen, wo Flüchtlinge mit anderen Religionen und Sprachen damals nicht gerade beliebt waren.
Zisch: Was empfiehlst du uns Schülern, wenn wir ein Flüchtlingskind in der Klasse haben?
Ziegler: Behandelt die Mitschüler ganz normal und seid ihnen bei allem behilflich, weil sie ja aus einem anderen Land kommen, vor allem mit einer anderen Sprache.
1994 hat mein Opa den Bauernhof in Gersdorf wieder bekommen. Jedes Jahr fahren wir nach Gersdorf und machen ein bis zwei Wochen Urlaub in unserem Ferienhaus.
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