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"Begeisterung weitergeben"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Dirigent Tobias Kalt über seine Ausbildung und die Liebe zur Musik.  

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Tobias Kalt freut sich, wenn der Funke beim Dirigieren überspringt.  | Foto: Privat
Tobias Kalt freut sich, wenn der Funke beim Dirigieren überspringt. Foto: Privat

Für das Zischup-Projekt habe ich, Lena Spruch aus der Klasse 9f des Wentzinger-Gymnasiums in Freiburg ein Interview mit dem Dirigenten Tobias Kalt geführt, der das Jugendorchester der Orchestergemeinschaft Seepark dirigiert. Ich selbst spiele in diesem Orchester seit vier Jahren Trompete.

Zischup: Wie lange dirigierst du schon das Jugendorchester?
Kalt: Ich spiele im Jugendorchester seit 2017 und habe es im April 2019 als Dirigent übernommen.

Zischup: Wie wird man Dirigentin oder Dirigent?

Kalt: Dazu muss man verschiedene Fähigkeiten beherrschen. Diese kann man in Kursen und Seminaren lernen. Ich habe die Ausbildung zum Blasorchesterdirigenten an der Musik-Akademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände in Staufen absolviert. Dort bekommt man alles Handwerkliche beigebracht, also wie man einen Taktstock benutzt, wie man Proben mit einem Orchester abhält und wie man Musikstücke analysiert.

Zischup: Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

Kalt: Man muss auf jeden Fall immer neugierig sein auf Neues, denn sowohl die Musik als auch ein Orchester sind immer im Wandel und man lernt so nie aus. Jedes Stück kann aufs Neue begeistern und man muss den Ehrgeiz haben, sich diese Begeisterung herauszuarbeiten. Wichtig ist aber auch, dass man auf sich selbst hört, wenn man ein Stück erarbeitet. Was will der Komponist mit dieser Stelle? Welche Gefühle löst diese Stelle in mir aus? Das sind wichtige Fragen, die nicht immer leicht zu beantworten sind, weshalb man viel Geduld und Ausdauer braucht. Aber auch Fähigkeiten im Umgang mit Menschen sind wichtig, um eine gute Probenarbeit leisten zu können.

Zischup: Was gefällt dir am Dirigieren?

Kalt: Natürlich gefällt mir die Arbeit mit anderen Menschen. Aber das Tollste ist, dass man selbst die musikalische Leitung hat. Man kann mit dem Orchester oder einem Ensemble ein Stück nach eigenem Belieben gestalten und interpretieren. Es ist unglaublich erfüllend, wenn ein Stück nach einer intensiven Probenphase super klingt und der eigene Funke auf die Musiker übergesprungen ist.

Zischup: Was wäre dein Albtraum beim Dirigieren während eines Konzerts?

Kalt: Ich fände es schlimm, einen Fehler zu machen, der das Orchester so auseinanderbringt, dass das Stück nicht weitergespielt werden kann. Gute Vorbereitung und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten helfen aber ganz gut, dagegenzuwirken. Mir ist zum Glück noch nie ein so großer Fehler passiert, dass das Stück abgebrochen werden musste. Ein eingespieltes Orchester kann gut reagieren, wenn der Dirigent einen Fehler macht.

Zischup: Welche Musikrichtungen hast du schon dirigiert und welche hörst du privat am meisten?

Kalt: Die große Vielfalt, die ein Blasorchester wiedergeben kann, ermöglicht es mir, verschiedene Musikrichtungen zu dirigieren: Von symphonischen Originalwerken über Filmmusik bis hin zu populären Arrangements war bisher alles dabei. Durch meine Arbeit als Dirigent eines Posaunenchores ist auch die geistliche Musik vertreten. Privat höre ich meistens klassische Musik, weil ich mich für die enorme Vielfalt begeistern konnte und sie dadurch nie langweilig wird. Außerdem berührt mich klassische Musik sehr, auch dadurch, dass ich in meinem Übe-Alltag am meisten damit zu tun habe.

Zischup: Wie stellst du dir deine musikalische Zukunft vor?

Kalt: Ich möchte meine Begeisterung für Musik weitergeben. Gleichzeitig möchte ich unbedingt weiter dirigieren, weil ich mich darin selbst verwirklichen kann und merke, dass meine Neugier und Freude noch genauso groß sind wie am Anfang. Wohin mich das bringt, weiß ist nicht genau. Wichtig ist, dass ich dranbleibe und mich nie auf dem jetzigen Stand ausruhe.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. April 2022: PDF-Version herunterladen

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