Zisch-Interview

Barbara Kuhnert: „Roboter werden immer wichtiger“

ZISCH-INTERVIEW mit Barbara Kuhnert, einer Psychologin, die die Beziehung zwischen Menschen und Robotern erforscht.  

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Barbara Kuhnert Foto: Privat

Für das Zisch-Projekt haben Jonathan Blum und Jonathan Streif aus der Klasse 4a der Grundschule Windenreute-Maleck die Psychologin Barbara Kuhnert über ihre Forschungen und ihre Arbeit mit Robotern befragt.

Zisch: Frau Kuhnert, wo wohnen Sie?
Barbara Kuhnert: Ich wohne in Emmendingen, in der Ortschaft Windenreute.
Zisch: Haben Sie Familie?
Kuhnert: Ja, ich bin verheiratet und habe drei Jungen im Alter von zwölf, zehn und sieben Jahren.
Zisch: Was sind Sie von Beruf?
Kuhnert: Von Beruf bin ich Diplompsychologin.
Zisch: Was kann man als Psychologin alles machen?
Kuhnert: Als Psychologin kann man in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten. Man kann zum Beispiel als Therapeutin arbeiten, das heißt, Menschen helfen, denen es psychisch nicht gut geht. Man kann auch im pädagogischen Bereich arbeiten, zum Beispiel als Schulpsychologin oder in der Erwachsenenbildung. Viele Psychologen arbeiten aber auch in großen Firmen im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung.
Zisch: Wo arbeiten Sie?
Kuhnert: Ich arbeite an der Universität Freiburg, am Institut für Informatik.
Zisch: Was machen Sie da?
Kuhnert: Ich arbeite als Wissenschaftlerin im Bereich der Robotik und künstlichen Intelligenz. Ich erforsche die Schnittstelle zwischen Mensch und Roboter und möchte herausfinden, wie die Beziehung zwischen Mensch und Roboter verbessert werden kann. Wie muss ein Roboter sein, und wie soll er sich verhalten, damit die Menschen keine Angst vor ihm haben? Soll der Roboter eher aussehen wie eine Maschine oder doch wie ein Mensch? Wäre es schön, wenn er Emotionen zeigen könnte, oder finden die Menschen das eher unheimlich? Mich interessiert die Frage, wie man Vorurteile gegenüber Robotern reduzieren kann, da der Einsatz von Robotern bei der Arbeit und im Alltag immer wichtiger wird, und diese mehr und mehr eingesetzt werden. Nicht nur in der Industrie, auch in der Medizin, bei Operationen oder im Pflegebereich und vielleicht bald auch zu Hause als Serviceroboter. Der Einsatz von Robotern gelingt aber nur, wenn Menschen gern mit Robotern zusammenarbeiten und keine Berührungsängste haben.
Zisch: Wie erforschen Sie das?
Kuhnert: Ich entwickle verschiedene Experimente, in denen Versuchspersonen Aufgaben mit Robotern durchführen müssen, und befrage sie im Anschluss daran nach ihren begleitenden Gefühlen, und wie sie die Situation mit dem Roboter empfunden haben. Ich erstelle auch Fragebögen, in denen die Versuchsteilnehmer ihre allgemeine Einstellung zu Robotern beschreiben sollen. Hierfür nutze ich unterschiedliche Fragetechniken und Messinstrumente.
Zisch: Wie sind Sie darauf gekommen, das zu machen?
Kuhnert: Nach meinem Studium war ich zuerst im Automobilbereich tätig und habe dort an der Entwicklung von Autobordcomputern gearbeitet. Auch hier ging es um die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, und wie sie sein muss, um gut, fehlerfrei und gerne bedient werden zu können. Als ich dann nach Emmendingen gezogen bin, habe ich in der Robotik einen ähnlichen Arbeitsbereich gefunden.
Zisch: Was ist das Spannende an Ihrer Arbeit?
Kuhnert: Das Spannende an meiner Arbeit ist, sich neue Forschungsfragen zu überlegen, dazu passende Untersuchungen und Experimente zu entwickeln und sich dann von den Ergebnissen überraschen zu lassen. So erfahre ich mehr über die Gefühle, Einstellungen und Wünsche von Menschen. Und jetzt meine Gegenfrage: Wofür hättet ihr gerne einen Roboter, und wie sollte dieser aussehen?
Jonathan Blum: Ich hätte gerne einen Roboter, der mir die Hausaufgaben macht und der muss so klein sein, dass er in meine Hosentasche passt, damit ich ihn in die Schule schmuggeln kann.
Jonathan Streif: Ich hätte gerne einen Roboter, der mir mein Essen bringt, für mich einkaufen geht und den Rasen mäht. Er sollte eine menschliche Form haben, und wie ein Mensch sprechen können.

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