Zehntausende betroffen
Bahnbaustelle in Stuttgart sorgt für Probleme
Der Bahnknoten in Stuttgart wird digitalisiert - und soll so zuverlässiger werden. Nun sorgt eine Baustelle dafür gleich zu Beginn für Probleme. Zahlreiche Verbindungen sind betroffen.
dpa
Sa, 22. Feb 2025, 17:04 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Wegen einer Bahnbaustelle in Stuttgart müssen sich viele Fahrgäste im Land auf Einschränkungen einstellen. Viele seien gewohnt, dass die elektronische Fahrplanauskunft aktuell sei - das gelte dieses Wochenende auf einigen Strecken aber nicht, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart mit. Es empfehle sich, früher an den Haltestellen zu sein und auf die Durchsagen zu achten.
Hintergrund der Einschränkungen sind Arbeiten der Deutschen Bahn (DB) am sogenannten Digitalen Knoten Stuttgart. Dieser soll in Zukunft unter anderem die Kapazität des neuen Hauptbahnhofs erhöhen und in einem weiteren Schritt die S-Bahn im Raum Stuttgart möglicherweise zuverlässiger und pünktlicher machen.
Im Stuttgarter Norden werden für die Arbeiten zunächst bis Anfang März Gleise gesperrt. Auch an drei Wochenenden im März stehen demnach Sperrungen an. Der Fern- und Regionalverkehr wird in dieser Zeit teilweise umgeleitet. Die DB-Fernzüge halten zum Teil ebenfalls nicht mehr im Stuttgarter Hauptbahnhof - sondern im nahen Esslingen am Neckar.
Zehntausende Menschen betroffen
Die Sperrung betrifft dem Ministerium zufolge täglich rund 30.000 Menschen im Regionalverkehr - vor allem, wenn sie von Stuttgart aus in Richtung Karlsruhe und Heilbronn fahren wollen oder umgekehrt. Hinzu kämen viele Fahrgäste in Fernzügen und Zehntausende Menschen in den S-Bahnen der Region. Sie müssen sich auf zusätzliche Umstiege und längere Fahrtzeiten einstellen. Nicht betroffen seien Züge aus Richtung Ulm sowie Gäu-, Rems- und Murrbahn.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) übte scharfe Kritik: "Wer so plant, sorgt dafür, dass am Ende niemand mehr den Zug nimmt. Die Bahn informiert viel zu spät über Baustellen – ohne Rücksicht auf Fahrgäste." Man bemühe sich unter Zeitdruck um Lösungen. Bisher sei aber jeder Verbesserungsvorschlag, wie zum Beispiel längere Züge für mehr Kapazität, abgelehnt worden. Hermann kündigte an, die Verantwortlichen zu Gesprächen ins Ministerium zu laden, um über die künftige Einhaltung der Zeitpläne zu sprechen.
Im Rahmen von Stuttgart 21 wird der Bahnknoten in Stuttgart als bundesweit Erster komplett digitalisiert. Der Fern- und Regionalverkehr sowie die S-Bahnen sollen dann mit Hilfe des digitalen Zugsicherungssystem ETCS gesteuert werden - und zwar nur damit. Klassische Lichtsignale werden unter anderem im Tiefbahnhof nicht mehr verbaut.
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