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Klavierduo Tal & Groethuysen

Bach, farbig und sinnlich

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  | Foto: Sony Classical
Foto: Sony Classical
International sind sie eines der führenden Klavierduos. Auch in Freiburg schätzt man sie. Auf ihrer neuen CD kredenzen Yaara Tal und Andreas Groethuysen mit großer Meisterschaft Musik von Bach – in entlegenen, feinen, am ehesten als (nach-) romantisch zu klassifizierenden Arrangements für zwei Klaviere. Wobei das Resultat beinah die gesamte Ausdrucksbreite umfasst. Festlich klingt das ursprünglich für Orgel geschaffene Es-Dur-Präludium BWV 552. An den Klaviertasten wird die Fuge als Steigerung gestaltet. Auffallend: Das erste Fugenthema in seinem ruhigen stile antico startet da leise und sanft.

Monumentale Klangdimensionen bis hin zum prächtigen Dur-Kehraus erreichen die Variationen der ebenfalls für Orgel konzipierten c-Moll-Passacaglia. Zudem ein sinnliches Spiel mit den Nuancen der Dynamik (Lautstärke) und den Farben. Und eine Gelegenheit für Pianistik. Lebendigkeit und perlende Bewegung prägen Gustav Clemens Felix Krugs Transkription des Brandenburgischen Konzerts Nr. 6.

Fast noch mehr berühren die innigen Programmpunkte dieses Bach-Albums. Bei der verzierten a-Moll-Melodie des Adagio-Teils der C-Dur-Toccata BWV 564 (ohne die modulierende Überleitung zur Fuge) denkt man ans Kornett-Register einer Orgel. Pastorale Geborgenheit spricht aus der zweiklavierigen Version der Kantatenarie "Schafe können sicher weiden". Zart wirkt der – unter anderem durch Maurice Duruflés Orgelfassung bekannte – Choralsatz "Jesus bleibet meine Freude" aus der Kantate "Herz und Mund und Tat und Leben" BWV 147, deren Titel im Booklettext leider unpräzis zitiert wird. Die Leipziger Choraladaption "Nun komm, der Heiden Heiland" BWV 659 mit kolorierter, also ausgeschmückter Oberstimme kennt man in der Klavierbearbeitung Ferruccio Busonis. Alexander Kelberine transferierte Bachs Juwel auf zwei Klaviere. Das Duo Tal & Groethuysen spielt wunderbar. Eine herrliche CD.

Yaara Tal & Andreas Groethuysen: "J. S. Bach" (Sony). Konzert : 8. April, 20 Uhr, Musikhochschule Freiburg.

Ressort: Kultur

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 19. November 2024: PDF-Version herunterladen

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