Kreismedienzentrum
Ausstellung "Muslime in Deutschland" gibt Einblicke in eine fremde Heimat
Die Ausstellung "Muslime in Deutschland" gastiert im Kreismedienzentrum und zeigt lebhafte, skurrile und intime Fotografien.
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FREIBURG. Das vielschichtige Leben der Muslime in Deutschland fotografisch zu dokumentieren – das war Ziel eines bundesweiten Wettbewerbs. Rund 70 eingereichte Bilder werden nun in einer Wanderausstellung der Stiftung Haus der Geschichte gezeigt. Bis zum 22. Juli gastiert diese Ausstellung im Kreismedienzentrum Freiburg.
Die Fotografien ermöglichen einen tiefgründigen Einblick in den Alltag der in Deutschland lebenden Muslime: Ob lebhaft, skurril, nüchtern oder intim – die Wettbewerbsteilnehmer fingen verschiedenste Augenblicke auf der Straße, in Wohnungen, in der Schule oder im Beruf ein, um mit der Vielfalt ihrer Aufnahmen ein Gesamtbild des muslimischen Lebens zu vermitteln.
Kai Löffelbein möchte mit seiner Fotostrecke das Gefühl der Fremde und des Unwillkommenseins vermitteln, das viele Muslime in Deutschland empfinden. Seine Aufnahmen zeigen verschiedene Szenen aus Berlin-Neukölln, die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Den zweiten Platz belegte Agata Szymanska-Medina, die mit ihren Fotografien das Leben des jungen Palästinensers Ali dokumentiert, der über ein Austauschprogramm 2010 nach Deutschland kam. Die eindrucksstarken Schwarz-Weiß-Aufnahmen skizzieren Szenen seines Alltags zwischen alter und neuer Heimat: Party mit Freunden, das stille Beten, Zurückgezogenheit und Dazugehören.
Feriel Bendjama gewann mit einer Serie teils schlichter, teils knallbunter Selbstporträts den dritten Preis: "We, they and I" heißt ihr Projekt, für das sie sich mit Kopftuch und anderen Accessoires festhielt. Neben den Fotoreihen der Preisträgerinnen und Preisträger sind ausgewählte Aufnahmen anderer Teilnehmer zu sehen: eine Vielzahl inszenierter sowie dokumentarischer Fotos.
Die Ausstellungseröffnung fand am Donnerstag, dem Freiburger Medienkompetenztag, statt. Die Veranstaltung beschäftigte sich – passend zum Thema der Ausstellung – mit der Frage danach, wie unser Bild der Muslime und Nichtmuslime durch die Medien geprägt ist. Sebastian Lorenz, Leiter des Kreismedienzentrums, eröffnete den Abend: "Im Zentrum dieser Veranstaltung stehen die Menschen, die in Deutschland leben. Unser Ziel ist die Verständigung und Frieden."
Geladene Gäste waren die Landrätin Dorothea Störr-Ritter und Ingrid Geiß, stellvertretende Leiterin des Amtes für Schule und Bildung der Stadt Freiburg. Die Landrätin formulierte in ihren Worten die Hoffnung, die Ausstellung möge ein weiterer Baustein in der wichtigen Aufgabe sein, die momentan alle beschäftige: die Integration. Ingrid Geiß ging vor allem auf die Relevanz von Medienkompetenz ein, die auch in den aktuellen Bildungsplänen des Landes Berücksichtigung findet.
Aytekin Celik, Informatiker und Pädagoge, hielt anschließend einen Vortrag zum Thema "Mediale Bilder oder Zerrbilder", in dem er die soziale Funktion des Internets verdeutlichte. Anschaulich stellte er dar, in welcher Weise Bilder im Internet genutzt werden, um Botschaften zu transportieren – und wie gefährlich dies in manchen Fällen sein kann. "Eine Differenzierung muss stattfinden", so der Stuttgarter Dozent für Bildungsmanagement, Sozialinformatik und Medienpädagogik.
Das Abendprogramm wurde von der Gruppe "Urban Nomades", bestehend aus den Musikern Werner Englert, Pape Dieye und Raphael Kofi, sowie von der Schülertheatergruppe der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule begleitet.
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