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Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2020

Aus einer anderen Sicht

Corona verändert auch den Blick auf die Welt. Wie, beschreibt Madeleine Romppel in ihrem Zischup-Text. Madeleine Romppel geht in die Klasse 9b des Marie-Curie-Gymnasiums in Kirchzarten.  

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Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz  | Foto: Matthias Balk
Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz Foto: Matthias Balk
Zur Sicherheit aller bleiben die Schulen geschlossen. Das war der Satz, der uns alle am Marie-Curie-Gymnasium dazu verdonnert hat, die nächsten drei Monate zu Hause zu bleiben. Am Anfang dachte man "Jey, keine Schule, ausschlafen und ewig mit Freunden telefonieren", aber da hatten wir uns alle getäuscht. Und dann ging es los: Erster Tag. Meine Freundinnen und ich hatten uns darauf geeinigt, um neun anzufangen, und so saßen wir alle an unserem Schreibtisch und waren dank unserer Handys per Face-Time verbunden.

Man muss es ja ein bisschen ausnutzen, nicht immer um halb sieben aufzustehen. Die Wochen vergingen wie im Flug, und man kam immer besser mit Moodle und den Aufgaben zurecht. Die erste Lockerung! Endlich durfte man sich treffen, zwar nur draußen, aber es tat gut nun mit einer Freundin draußen herumzulaufen und wieder einmal über all dies zu reden. Oder lange Spaziergänge mit unserem Hund zu machen.

Das Fernlernen kannte man nach gut zwei Wochen. Wir waren in machen Wochen schon am Mittwoch mit den Wochenaufgaben fertig. Es fiel einem besonders auf, wie viel Zeit man in der Schule absaß. Und wenn man wie wir die Aufgaben einfach bekam und abarbeitete, ging das alles viel schneller. So hatte man sehr viel Zeit übrig, um mal das eine oder andere Buch, das man ja schon immer mal lesen wollte, zu lesen.

Was man zu Nicht-Corona-Zeiten wegen der Schule, den Hausaufgaben oder einfach den Hobbys nicht schaffen konnte. Auf einmal hatte man die Zeit, um zu joggen, Mountainbike oder Inliner zu fahren oder einfach zum Wandern. Es war schön, für all diese Dinge Raum zu haben.

Nach den ersten vier Wochen: Es war Mittwoch, man erledigt noch schnell die letzten Aufgaben, stellt sie auf Moodle und klappt endlich den Laptop zu. Aber was jetzt? Meine Freundinnen müssen daheim helfen. Joggen gehen bei diesem Regenwetter? Auf gar keinen Fall! Also fiel Wandern und Mountainbiken auch weg. Die Bücher, die mich interessieren habe ich alle schon durch, also, was soll ich an diesen Regentag nun machen? Erstmal ans Handy, aber das wird nach drei Stunden echt langweilig. Mum hilft Dad, und mein Bruder hat auch Besseres zu tun, als mit mir etwas zu machen.

Solche Tage gab es natürlich auch schon vor Corona.

Viele schöne Momente gab es auch wegen Corona. Mein Vater war nicht wie sonst immer unterwegs (ohne Corona wäre er die ganze Zeit von Termin zu Termin durch Deutschland gereist). Plötzlich konnten wir alle zusammen frühstücken, wandern gehen oder zusammen Karten spielen. Dies war einzigartig und außergewöhnlich. Natürlich gab es auch Streit, was dann echt blöd war, da man ja nicht weg konnte. Doch im Großen und Ganzen war es schön, näher zusammenzurücken.

Und so gingen die Wochen dahin, man traf sich wieder mehr, durfte wieder Oma und Opa besuchen und mit Freundinnen beim Backen die ganze Küche auf den Kopf stellen. Nach den Pfingstferien: Und dann kam der Moment, an dem wir wieder in die Schule durften – und ja, ich freute mich, alle meine Freunde zusammen wiederzusehen. Jede zweite Woche in die Schule und irgendwie verstand man die Lehrkraft besser, da es nur die Hälfte der Klasse war, die sich in den Räumen aufhalten durften.

Aber es war auch schön, nach einer Woche Schule wieder eine Woche daheim zu sein – auszuschlafen und sich den ganzen Tag mit Freunden zu treffen. Zum Schluss hab ich mich mehr auf die Schulwochen gefreut, als daheim alleine Aufgabe zu machen. Nun sind alle wieder nach den Sommerferien in der Schule, aber wir müssen Masken tragen, was ja gut ist - und doch ist man nach acht Schulstunden echt glücklich, sie endlich abnehmen zu können. Endlich können manche von uns wieder mit ihren Hobbys anfangen – und es fällt auf, wie sehr man seinen eigenen Sport braucht, um ausgeglichen zu sein.

Mein Fazit zu Corona ist, dass es noch lange nicht vorbei sein wird und man sich auf die schönen Momente konzentrieren sollte, dann kann man dieser Zeit auch etwas Positives abgewinnen. Es fällt einem auf, wie wichtig Hobbys, Freunde und Familie sind. Ich kann mich echt glücklich schätzen, so tolle Freude zu haben, die mich durch diese Zeit begleiten.

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup

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