Aus der Bronx in den Olymp
Ralph Lauren, der amerikanischste aller Modedesigner, wird 80.
Christina Horsten (dpa)
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Und so kam es, dass der 1939 in der Bronx als jüngstes von vier Kindern einer armen jüdischen Einwandererfamilie aus Weißrussland geborene Ralph Lifshitz als mächtiger Designer Ralph Lauren im Mode-Olymp landete. Seinen Namen änderte er wegen des besseren Klangs. Lauren hat Stars, US-Olympioniken und First Ladys von Nancy Reagan bis Melania Trump eingekleidet und viele Preise bekommen.
Als Kind trug Lauren die abgelegten Sachen seiner älteren Geschwister auf, aber kombinierte sie auf ungewöhnliche Weise. "In der Bronx habe ich ihn als Kind immer gesehen und gedacht: ,Wer zieht sich so an?’", erinnert sich Laurens Kollege Calvin Klein, der – drei Jahre später und nur wenige Straßen entfernt geboren – ebenfalls zu einem berühmten Designer wurde. "Meine Eltern wollten, dass ich Arzt, Rechtsanwalt oder irgendetwas Sicheres werde", sagte Lauren einmal dem TV-Sender CBS. "Ich hatte viel Glück. Ich hätte der Türsteher werden können oder irgendjemand."
Aber Lauren wurde nicht irgendjemand. Er studierte ein bisschen Wirtschaft, verließ dann das College, ging zwei Jahre zur Armee und nahm danach erste Jobs in der Modeindustrie an. Schon bald aber ging er eigene Wege – von Anfang an selbstbewusst und kompromisslos. Das Hauptthema von Laurens Mode ist immer gleich geblieben: Amerika. Alles dreht sich um die Farben der US-Flagge, rot, weiß und blau, alles dreht sich um Freiheit, Unabhängigkeit und das Streben nach dem individuellen Glück. Lauren ist der amerikanischste aller Designer, der Mode-Zar des amerikanischen Traums.
Viele Stars tragen Ralph Lauren – und Ralph Lauren ist der Star seiner Firma. Auf Werbeplakaten sind häufig er selbst, seine Frau Ricky und die drei gemeinsamen Söhne zu sehen. "Mir ist das nicht peinlich. Man kommt zu Ralph Lauren, um Ralph Lauren zu kaufen." Und Lauren ist gerne ein Star. "Ich mag es, wenn ich erkannt werde und die Menschen drehen sich nach mir um. Ich bekomme gute Plätze im Kino und im Theater." Auch zum 80. Geburtstag hat Lauren keine Rückzugspläne, im Gegenteil: "Ich fühle mich cooler als je zuvor, denn ich habe meine Karriere genossen und arbeite immer noch hart und gut. Also hoffen wir, dass es so weitergeht."
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