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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2015

Auf frischer Tat ertappt

Von Linda Domin, Klasse 4b, Grundschule Schmieheim, Kippenheim  

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Es ist kaum zu glauben, was Polizeiobermeisterin Laura Keller gestern wieder erlebt hat. Echt verrückt! Es war der 31. Oktober 2015 – Halloween! Polizeiobermeisterin Laura Keller wollte gerade die Polizeistation verlassen und nach Hause gehen, als ihr Diensttelefon klingelte. Eine alte Dame meldete sich. Sie klang sehr besorgt und ängstlich und bat sie vorbei zu kommen.

Ohne zu überlegen, fuhr Frau Keller zum Haus der alten Dame. Dort schilderte die Dame das Ereignis. "Ich habe den ganzen Abend mit meinem Enkel Tim an seinem Halloweenkostüm gebastelt. Plötzlich klingelte es an der Tür. Es waren fünf kleine Kinder, die Süßigkeiten wollten. Ich griff neben den Schirmständer, wo ein Korb voller Süßigkeiten stand. Doch der Korb war weg. Ich habe das ganze Haus durchsucht und konnte ihn einfach nicht finden. Den muss jemand geklaut haben!" Frau Keller hörte zu und sah sich im Flur um. "Haben Sie nichts gehört oder gesehen?", fragte sie. "Nein, leider nicht. Ich habe zwar gehört, dass etwas raschelte, aber ich dachte mir nichts dabei. Ich war so mit meinem Enkel beschäftigt, da hatte ich nur Augen und Ohren für meinen kleinen Tim."

Im Wohnzimmer angekommen blieb Frau Keller stehen und zeigte auf die offene Balkontüre: "War die Türe schon auf, bevor der Korb verschwand?" Die alte Dame riss die Augen weit auf und antwortete mit zitternder Stimme: "Nein, ich denke nicht." Von nun an vermutete auch Frau Keller, dass eine fremde Person in das Haus eingebrochen war und den Korb geklaut hatte. Sie bat den kleinen Tim, für einige Minuten auf sein Zimmer zu gehen. "Leben Sie alleine?", wollte die Polizeiobermeisterin wissen. "Beschreiben Sie bitte, wie der Korb aussah." "Ja, ich lebe alleine in dem Haus, " antwortete die Dame, "der Korb was groß, gelb und aus Holz. An der Seite hatte ich ein rotes Bändchen herumgewickelt."

Auch in der Küche konnte Frau Keller keine Hinweise auf den Täter finden. Als sie schon fast aufgeben wollte, entdeckte sie unter dem Tisch eine Schokoladenverpackung. "So langsam kommen wir dem Übeltäter auf die Spur. Wir werden ihn finden", versprach die Polizeiobermeisterin der alten Dame.

Im Schlafzimmer gab es weitere Hinweise. Das rote Band vom Korb lag zusammengeknüllt auf dem Kopfkissen. Voller Elan suchte Frau Keller weiter und fand auf der Treppe zum Keller ein braunes Haarbüschel. "Der Täter hat also braune Haare", murmelte sie. Noch bevor sie den Satz ganz ausgesprochen hatte, hörte sie ein Poltern im Keller, Papier knisterte, und Frau Keller öffnete leise die Türe.

Der Keller war dunkel und leer, keine Person zu sehen. Sie schaltete das Licht an, sah die Süßigkeiten weit verstreut auf dem Boden liegen und rief: "Hallo! Ist da jemand?" Niemand antwortete. Der Korb lag kaputt in einer Ecke. Frau Keller hatte keine Angst und ging weiter in den Raum hinein. Auf dem Boden sah sie braune Abdrücke und wunderte sich. Da hörte sie unter dem Tisch etwas rascheln und schmatzen und beugte sich vor, um hinter die Tischdecke zu spähen.

Da sprang plötzlich der kleine, braunhaarige Hund der Dame auf Frau Keller zu. Seine rechte Pfote und seine Schnauze waren voller Schokolade. Er wedelte mit seinem Schwanz und freute sich über den fremden Besuch. Die alte Dame war sehr erleichtert, dass es nur ihr Hund war, der den Korb versteckt hatte und kein richtiger Einbrecher. Sie bedankte sich bei der Polizeiobermeisterin mit einer kleinen Tüte voller Süßigkeiten. Laura Keller nahm die Dame in den Arm: "Ich sagte doch: Wir kriegen den Übeltäter!" Dann fuhr sie die Dame, Tim und den Schokodieb noch schnell zum Tierarzt.

Ressort: Schreibwettbewerb

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