Auf der Spur von Geheimnissen
Um "verborgene Schätze" zwischen Titisee und Breitnau geht es bei einer Exkursion im Hochschwarzwald. Auch angehende Gästeführer lauschen den Erklärungen von Rolf Breisacher.
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Bis in das Jahr 850 zurück reicht gar in etwa die Legende der auch heute noch am Hochrhein verehrten Heiligen Notburga, einer verbannten Königin aus Schottland. Sie gab dem Gasthaus Heiligenbrunnen den Namen, als sie mit einem Stock gegen einen Felsen schlug, aus dem fortan eine Quelle sprudelte, die auch heute noch neben dem Eingang zur Wirtsstube besichtigt werden kann. In der benachbarten Wallfahrtskapelle, die Gaststätte war einst das Wohnhaus der zugehörigen Messmer, ist eine Statue von ihr untergebracht.
Eine ungleich tragischere Geschichte ereignete sich nur rund einen Kilometer Luftlinie davon entfernt auf der Weißtannenhöhe Ende Mai 1928. An dies erinnert eine Gedenktafel. Zwei junge Lehrerinnen und Cousinen aus dem Kinzigtal waren auf dem Westweg vom Thurner Richtung Titisee unterwegs als ihnen ein Mörder auflauerte. Dieser schoss auf beide Frauen und tötete sie zusätzlich noch mit einem Messer, eine sogenannte Übertötung, wie Rolf Breisacher erläuterte. Der Doppelmord wurde nie aufgeklärt. Die damals aufkeimenden Nationalsozialisten versuchten, die Tat als jüdischen Ritualmord darzustellen, was aber jeder Grundlage entbehrte, wie Breisacher berichten konnte.
Von den Nazis umgarnt war auch der als Wunderheiler bezeichnete Julius Seiler aus dem Raum Lahr, der um 1947 in Sichtweite des Gasthauses Heiligenbrunnen ein Sanatorium für seine Patienten aus dem Hochschwarzwald und der nahen Schweiz baute. Die Behörden erkannten jedoch rasch, dass es sich dabei lediglich um ein "maison de repos", einen Ruhesitz für "Docteur Seiler" handelt, wie die französische Besatzungsmacht den Bauherrn nannte. Das Seiler-Haus wird nunmehr auch seit über 75 Jahren rein als Ferienhaus betrieben. Die Gäste der geführten Tour hatten Gelegenheit, die im Haus befindliche geflochtene Decke zu bestaunen oder die kunstvoll geschnitzten Säulen im Entrée mit Motiven aus der Tierwelt. Die dort dargestellten Libellen, Eidechsen und Schmetterlinge zeugen von der Naturverbundenheit des in den 70er Jahren verstorbenen Parapsychologen, Alchimisten und Naturphilosophen Seiler.
Interessierte Teilnehmer der Führung von Rolf Breisacher waren auch einige angehende neue Gästeführer des Naturparks Südschwarzwald. Dieser fördert die Ausbildung von Gästeführenden, als seine Botschafter für Kultur und Geschichte, seit Jahrzehnten erfolgreich und hat dies fest in seinem Aufgabenprofil verankert.