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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 II

Auf der Flucht

Von Esther Östreicher, Klasse 4, Grundschule Wiechs, Schopfheim  

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Hallo, ich bin Schilda Mathilda, eine dunkelgrüne Wasserschildkröte. Neulich bin ich vor der Suppe geflohen. Ihr müsst wissen, eigentlich sind meine beiden Besitzer, Martin und Nina ja ganz tierlieb. Aber jetzt wollten sie mich, nur weil ich nicht mehr ganz so fit bin, schlachten und aufessen.

Ich erfuhr davon bei einem friedlichen Abendessen, als Martin zu Nina sagte: "Morgen gibt es Schildkrötensuppe." Da wusste ich, dass sie mich schlachten wollten. Ich bin also, sobald alle tief und fest schliefen, durch ein Loch im Gartenzaun geflohen (ich kam durch das Loch, weil ich draußen im Gartenteich wohne).

Zuerst wusste ich nicht wohin mit mir, aber dann sah ich das Schwimmbad, das sich direkt hinter dem Zaun befand und watschelte in das kühle Nass. Am nächsten Morgen versteckte ich mich dann in einem großen Busch, denn die ersten Gäste kamen schon. Drei Tage und zwei Nächte blieb ich in diesem Schutz bietenden Busch. Damit ich nicht verhungerte, aß ich abends die Brotreste, die manche Besucher liegen gelassen hatten.

Doch plötzlich wurde es furchtbar laut. Ich erschrak sehr. Aber was war das? Das Geräusch wurde immer lauter und lauter. Und schließlich kam ein riesiges lärmendes Ungetüm, das sich ganz schnell drehte, zum Vorschein. Ich konnte ihm gerade noch ausweichen. Leider musste ich dazu auf die Wiese flüchten, und so sahen mich die Leute, die noch im Schwimmbad waren.

Es war eine Familie. Sie bestand aus einem kleinen Mädchen, einem Jungen und ihren Eltern. Der Junge sagte: "Die sieht aus wie die gesuchte Schildkröte auf dem Bild in der Stadt." "Stimmt", bestätigten auch die Eltern. "Ich glaube, auf dem Schild stand so etwas von Gartenstraße 15. Das müsste gleich nebenan sein", meinte der Vater. "Dann klingeln wir dort gleich mal", meinte die Mutter.

Und so kam es, dass sie mich wieder in mein altes Zuhause brachten. Martin war so froh darüber, dass ich noch lebte, dass er der Familie vier Eisbecher spendierte. Zum Schluss stellte sich heraus, dass ich gar nicht gemeint war, und dass ihm jetzt sowieso der Appetit auf Schildkrötensuppe vergangen war.

Bevor die Familie ging, machten wir noch ein Foto, auf dem wir alle drauf waren: Martin, die beiden Kinder Elly und Lukas, Else und Phillip, die beiden Eltern und ich. Das war ein abenteuerliches Erlebnis.

Ressort: Schreibwettbewerb

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