Auf den Spuren von Karl Jäger in Litauen
Eine historisch-politische Exkursion von Freiburger Studenten und Schülern nach Vilnius, Kaunas und Siauliai / Gespräche mit Überlebenden des Holocaust.
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Im Staatlichen Jüdischen Museum in der litauischen Hauptstadt Vilnius springt dem Besucher ein zentral platziertes, aber unscharfes Schwarz-Weiß-Foto ins Auge. Es zeigt den SS-Standartenführer Karl Jäger, der von 1941 bis 1943 im deutsch besetzten Litauen als "Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD" (KdS) Dienst tat. Er war einer der Hauptverantwortlichen für die Ermordung des jüdischen Bevölkerungsteils dieses kleinen baltischen Landes.
Das Jäger-Portrait wird umrahmt von einem Text in deutscher, litauischer und russischer Sprache, der eine ganze Wand dieses Museumsraums ausfüllt. Es handelt sich um den als "Geheime Reichssache" klassifizierten Bericht: "Gesamtaufstellung der im Bereich des EK. 3 bis zum 1. Dez[ember] 1941 durchgeführten Exekutionen".Dieser Bericht wird in der internationalen Forschungsliteratur als ein Schlüsseldokument der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik angesehen. Ihm lässt sich entnehmen, dass Litauen bereits Ende 1941 weitgehend "judenfrei" war, wie Jäger seinen Vorgesetzten triumphierend meldete: 137 346 jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden bis zu diesem Zeitpunkt ermordet - von ...