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Tierbabys

Auf dem Mundenhof gibt’s niedlichen Nachwuchs

Kamele, Nandus, Wollschweine und ein Strauß: Tierbabyboom auf dem Mundenhof. Der jüngste Nachwuchs ist ein zwei Tage altes Bisonbaby. Wir haben den Tierpark besucht  

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Das kleine Bisonkalb mit seiner Mutter auf der Weide auf dem Mundenhof. Foto: Thomas Kunz
Beim Rundgang durch den Mundenhof bleibt Tiergehegeleiter Manfred Fruhmann plötzlich stehen. "Das gibt’s doch nicht", sagt er und schaut ein weiteres Mal auf die Kuppel. Nach dem zweiten Blick ist klar: In der Nacht zuvor haben die Bisons Nachwuchs bekommen, den zweiten in diesem Jahr. Das kleine Kalb steht abseits von der Herde neben der Mutter. Keine 24 Stunden nach seiner Geburt kann es aufrecht stehen und laufen. "Es ist so fit, das kommt durch", sagt Fruhmann. Es das ist nicht das einzige Jungtier auf dem Mundenhof, bis zu 100 pro Jahr kommen dort zur Welt.

Schweine sind sozial – und mögen Holunder

Zwei Jungs und ein Mädel haben die Wollschweine bekommen, die drei Kleinen sind lebhaft, um nicht zu sagen frech, hängen aber auch gern anhänglich am Fellzipfel der Eltern – wenn sie nicht gerade auf Nahrungssuche sind. "Schweine haben einen starken Familiensinn", sagt Manfred Fruhmann, lockt das schwarzhaarige Trio mit Zweigen, voll mit Holunderbeeren behängt, an: "Gott sei Dank sind alle wohlauf." Auch für die drei Ferkel muss in einigen Monaten ein neues Zuhause gesucht werden. "Sie werden ein glückliches Leben haben, bevor sie irgendwann zu Wurst werden", sagt Fruhmann. Kurios an Familie Wollschwein: Der Vater muss zurzeit in einem eigenen Gehege wohnen, damit er keinen Sex mit seiner Frau hat: "Zwei Würfe in einem Jahr wären dann doch zu viel für uns", sagt Tierpfleger Fruhmann. Der Eber will also, darf aber nicht. Und bei den Kamelen soll der Hengst, hat aber kein Interesse an der für ihn bestimmten Dame. Und das, wo Stute Chiara extra im Frühjahr aus Stuttgart hergebracht wurde, weil der dortige Zoo Wilhelma Kamelnachwuchs möchte und es in Freiburg das passende Mannsbild gibt. Doch Manfred Fruhmann versucht, den Druck rauszunehmen: Wenn das mit dem Decken jetzt nicht klappe, solle Chiara im Frühjahr einfach noch einmal herkommen.

In der Regel werden die Jungtiere, wenn sie alt genug sind, aus Platz- und Kostengründen an andere Zoos und Halter abgegeben – aber nur in ausgewählte Hände, betont Fruhmann: "Wir versuchen immer, einen guten Platz zu finden." Eine Ausnahme wird man bei Trampeltier Amir machen, das Gehege bietet genug Platz, und Reitkamelnachwuchs wird auch irgendwann gebraucht.

Der im April geborene Amir hat sich gut entwickelt und seinen Platz gefunden in der neunköpfigen Herde. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Tierpflegerin Regine Köster. Manfred Fruhmann legt Wert darauf, dass Amir nicht verhätschelt wird durch zu viele Streicheleinheiten. Er solle Respekt lernen. Er sei aber gar kein so kuschliger Typ, wie er aussehe.

In diesem Jahr hatte der Mundenhof traurigerweise auch ein paar Verluste: Die Erdmännchen haben ihren Nachwuchs verloren, und von den sechs Straußenbabys, die im Mai geschlüpft sind, lebt nur noch eines. Das hat noch keinen Namen, denn das Geschlecht ist so einfach in einem frühen Stadium nicht zu bestimmen. Deshalb nennt Tierpflegerin Jutta Demps den kleinen Sohn von Trudi und Alfons "Zwuggel". "Er hatte einen harten Start", sagt sie. Als einzig Überlebender von sechs Geschwistern wird Zwuggel von seinen Eltern natürlich besonders beschützt, umhegt und gepflegt.

Gestorben sind die Straußenbabys, weil es im Frühjahr sehr lange sehr viel geregnet hat, so dass sie eine Dottersackentzündung bekamen und mit Antibiotika behandelt werden mussten. "Junge Vögel sind bei Nässe furchtbar empfindlich", erklärt Fruhmann. Doch Zwuggel geht es jetzt gut, er ist munter, frisst gut, jagt Tauben hinterher und wagt sich nah an den Zaun zu Besuchern, während Vater Alfons den Überpapa gibt.

Acht Junge gibt’s bei den Nandus

Mehr Glück hatten die Nandus. Acht Junge, drei weiße und fünf grau-braune, gibt es aktuell, alle staksen hinter Daddy her, denn bei den Nandus hat der Papa die ganze Arbeit mit den Kindern – er ist bei dieser Laufvogelart fürs Brüten und Großziehen zuständig. Zum Glück sind anders als in früheren Jahren keine Nandubabys von Krähen geholt worden.

Im Haus der Mönchsittiche hüpft und watschelt ein kleines grünes Exemplar im Sand herum. Zirka vier Wochen alt ist es. Anders als die 30 erwachsenen Artgenossen kann der kleine Sittich noch nicht fliegen. Doch das mit dem Fliegenlernen gehe schnell, sagt Manfred Fruhmann. In wenigen Tagen werde das Vögelchen mit den anderen in der Luft unterwegs sein.
Info

Der Mundenhof hat keine festen Öffnungszeiten, er ist jederzeit zugänglich; kein Eintritt; Parkgebühr: 5 Euro. Infos zu ÖPNV und Programm: http://www.freiburg.de/mundenhof Tel. 0761/ 201-6580.

Ressort: Freiburg

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