Kriminalität

Auch im Südwesten: Behörden sehen Moskau hinter einer Serie von Auto-Sabotageakten

Experten sind überzeugt: Russland will die gesellschaftliche Spaltung in Deutschland befeuern. Konflikte wie der Streit um den Verkehr sollen verstärkt werden, auch im Südwesten.  

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Die Auspuffrohre von 43 Fahrzeugen in ... - die Polizei ermittelt (Symbolbild).  | Foto: Oliver Berg (dpa)
Die Auspuffrohre von 43 Fahrzeugen in Brandenburg waren mit Bauschaum verstopft - die Polizei ermittelt (Symbolbild). Foto: Oliver Berg (dpa) 

Die Polizei geht dem konkreten Verdacht nach, dass eine Serie von Sabotageakten gegen Autos in mehreren Bundesländern von Moskau aus gesteuert wurde. Nach ersten Ermittlungen sei davon auszugehen, dass die Saboteure für ihre Taten Geld von einem russischen Auftraggeber erhalten hätten, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Verdächtigen sollen per Chat angeworben worden sein. Demnach geht es um mehr als 270 Fahrzeuge.

Dem Spiegel zufolge war einer Polizeistreife im brandenburgischen Schönefeld im Dezember ein Transporter mit drei jungen Männern aufgefallen, die Kartuschen mit Bauschaum bei sich hatten, wie er zum Abdichten von Fenster- und Türrahmen verwendet wird. Kurz nach der Kontrolle seien Anzeigen von Autobesitzern eingegangen. Bei 43 Fahrzeugen sei das Auspuffrohr mit Bauschaum verstopft worden. An Tatorten lagen Papierschnipsel mit Slogans, die auf die Grünen hinweisen sollten – wohl ein Versuch, die Taten als Aktion radikaler Klimaaktivisten darzustellen.

Staatsanwaltschaft Ulm ermittelt in 123 Fällen von Sachbeschädigung

Die Staatsanwaltschaft in Ulm hat nach eigenen Angaben inzwischen vier Tatverdächtige im Visier. Ermittelt wird in 123 Fällen von Sachbeschädigung. Die Männer seien 17, 18, 20 und 29 Jahre alt. Ihren Ausweispapieren zufolge handelt es sich um einen Deutschen, einen Serben, einen Rumänen und einen Staatsbürger Bosnien-Herzegowinas. Bei den aus dem Raum Ulm stammenden Personen wurden Bauschaum und weitere Beweismittel beschlagnahmt, so die Ermittler. Die Männer machten bei der Vernehmung nur wenige Angaben. Sie kamen auf freien Fuß.

"Seit Monaten wird durch Spionage und Sabotage gezielt versucht, Verunsicherung zu schüren, bestehende Konflikte anzuheizen und uns als Gesellschaft zu spalten", kommentierte der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz. Der Verfassungsschutz sieht eine Tendenz, russische Akteure – teils aus dem kleinkriminellen Milieu – anzuwerben, die für Geld Spionage- und Sabotageaktionen durchführen.

Schlagworte: Konstantin von Notz
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