Architekten laden zur Besichtigung
Tag der Architektur am Samstag: Neue UB, Flüchtlingsunterkunft und Schulhaus sind Stationen bei der Kammergruppe Freiburg.
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"Jedes dieser Bauvorhaben ist herausragend", sagt der Architekt Matthias Betz, der gemeinsam mit seinem Kollegen Ralph Milatz die Besichtigungstour der Kammergruppe Freiburg organisiert. Bei den Flüchtlingsunterkünften, die unter anderem am Rande Tiengens, an der Straße nach Gundelfingen und der Merzhauser Straße zu finden sind, wohin die Besichtigung führt, sei insbesondere die Kombination aus Zeitdruck, Kostenrestriktionen und dem hohen Anspruch an Material und Baustandards bemerkenswert, so Betz. Die modular aufgebauten Unterkünfte bestehen ganz aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz – und sollen sich später unkompliziert anderweitig verwenden lassen. An der Merzhauser Straße wird auf diese Weise 150 Wohnraum für 300 Menschen errichtet, verteilt auf mehrere drei- und viergeschossige Häuser.
Die neue, letztendlich rund 53 Millionen Euro teure UB mit ihrer auffälligen schwarzblauen Glasfassade, über deren Architektur schon so viel gesagt und geschrieben wurde, sei allein schon wegen ihrer Prominenz und Bedeutung für das Stadtbild herausragend. "Deswegen nehmen wir uns dort auch besonders viel Zeit zur Besichtigung", so Betz. Hier stand der Architekt insbesondere vor der Aufgabe, die vielfältigen funktionalen Ansprüche mit dem Wunsch nach einem möglichst repräsentativen Erscheinungsbild unter einen Hut zu bekommen.
Beim Montessori-Schulhaus gab es hingegen ganz andere Probleme zu lösen. "Wir haben lange überlegt, wie wir die benötigten Räume am besten auf dem relativ schmalen Grundstück unterbringen können", erinnert sich Architekt Jürgen Spiecker, der maßgebliche Planer. "Schließlich hatten wir die Idee, die Sporthalle nicht ebenerdig, sondern im zweiten Obergeschoss anzuordnen", so Spiecker weiter – das aber habe wiederum neue Probleme aufgeworfen. "Schwierig waren vor allem die Statik und die Schalldämmung, denn direkt unter der Sporthalle waren das Rektorat und ein Andachtsraum vorgesehen", erklärt der Architekt. Das Hüpfen, Springen und Rennen im Sportunterricht durfte keinesfalls zum Störfaktor werden. "Schließlich haben wir ein Material aus dem Waggonbau genutzt und damit die Schallübertragung abstellen können", sagt Spiecker. Besonders stolz sei er aber, dass bei dem – übrigens preisgekrönten – Schulhaus sowohl der Kosten- als auch der Zeitrahmen eingehalten wurde: "Das ist für den Bauherrn natürlich besonders wichtig." Der Bau mit einer Bruttogeschossfläche von 5800 Quadratmetern hat rund 11,5 Millionen Euro gekostet. "Kosten- und Zeitüberschreitungen müssen also auch bei größeren Bauprojekten nicht zwangsläufig sein", sagt Jürgen Spiecker, angesprochen auf die Negativbeispiele Elbphilharmonie in Hamburg und Großflughafen Berlin. In der Praxis liegen die meisten Projekte auch im Rahmen der Vorgaben oder nur leicht darüber. "Aktuell, und speziell in Freiburg, sind die Kosten allerdings doch spürbar gestiegen, weil in Folge der anhaltend hohen Auslastung auf dem Bau viele Firmen spürbar die Preise angehoben haben", berichtet Jürgen Spiecker.
Treffpunkt für die Teilnehmer am Tag der Architektur ist am Samstag, 25. Juni, um 14 Uhr beim Architekturforum Freiburg. Eine Anmeldung vorab ist zwingend erforderlich (siehe Info). Die Teilnahme ist kostenlos. Parallel zur Besichtigungstour ist im Architekturform die Ausstellung "Beispielhaftes Bauen" mit rund 20 preisgekrönten Bauten in Freiburg zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Informationen zur parallel stattfindenden Tour der KG Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen siehe nebenstehenden Kasten und unter http://www.akbw.de
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