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Arbeitslose

Arbeitsmarkt im Südwesten tritt auf der Stelle

  • dpa

  • Fr, 28. Juni 2024, 18:00 Uhr
    Wirtschaft

     

Viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt gibt es nicht. Schon die Frühjahrsbelebung fiel weitgehend aus. Und auch im Juni tut sich kaum etwas.

Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt  | Foto: Uwe Zucchi (dpa)
Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt Foto: Uwe Zucchi (dpa)

Erst war es Corona, dann die Ukrainer: Die Zahl der Arbeitslosen ging im Juni in den vergangenen Jahren nicht so zurück wie üblich – oder sie stieg sogar an. Auch in diesem Jahr steht in der Juni-Statistik eine Steigerung statt einer Reduzierung vor der Sommerflaute zu Buche. Diesmal ist es aber kein Sondereffekt, sondern schlicht die schwache Konjunktur, die dem deutschen Arbeitsmarkt die Luft nimmt.

In Baden-Württemberg stagniert die Zahl der Arbeitslosen. Im Juni lag sie bei 262.227 – nur 0,1 Prozent unter dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte ebenfalls bei 4,1 Prozent. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Stuttgart mit. Für Fachkräfte sei der Arbeitsmarkt im Land aber weiterhin aufnahmefähig, hieß es. Die Arbeitslosigkeit lag aber deutlich über dem Niveau des Vorjahres (3,8 Prozent). Damals hatten im Südwesten 238.477 Menschen keine Beschäftigung.

"Die Schwäche am Arbeitsmarkt hält weiter an", sagte die Chefin der Bundesagentur, Andrea Nahles. "Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nahmen im Juni saisonbereinigt spürbar zu. Die Unternehmen sind weiter zurückhaltend bei der Suche nach neuem Personal."

Besonders schwer ist es für Langzeitarbeitslose, einen Job zu finden. Nahles mahnt deshalb, die Mittel für die Jobcenter im Zuge der laufenden Haushaltsberatungen nicht weiter zu kürzen. Die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen sei im Zuge des 2019 in Kraft getretenen Teilhabechancengesetzes gut gelungen – besser als je zuvor. Dies solle nicht gefährdet werden, auch wenn es teuer sei. "Es lohnt sich, diese Investitionen zu machen", sagte Nahles. Allein im vergangenen Jahr seien 650.000 Bürgergeld-Empfänger bei der Aufnahme einer Beschäftigung unterstützt worden.

Und es gibt auch Hoffnungsschimmer. "Die konjunkturellen Frühindikatoren zeigen, dass die Stimmung sich mit leichten Schwankungen zunehmend aufhellt und die Konjunktur langsam Fahrt aufnimmt", sagte die Chefvolkswirtin der Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib. "Eine Entlassungswelle, wie sie Konjunkturtäler meist begleitet, ist wegen des Fachkräftemangels ausgeblieben."

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni im Vergleich zum Vormonat um 4000 auf 2,727 Millionen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeute dies einen Anstieg um 172.000 Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni unverändert zum Mai bei 5,8 Prozent.

Ressort: Wirtschaft

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