Anerkennung für Naturschutz

Der Verein zum Erhalt der Kaiserstühler Endhahle ist jetzt als Umweltvereinigung anerkannt. Davon verspricht sich der Verein mehr rechtliche Möglichkeiten in seinem Einsatz gegen einen neuen Steinbruch bei Bötzingen.  

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Ernst Stegmaier, Renate Hund und Huber...ndhahle-Vereins als Umweltvereinigung.  | Foto: Horst David
Ernst Stegmaier, Renate Hund und Hubert Hagenmeyer informierten über die offizielle Anerkennung des Endhahle-Vereins als Umweltvereinigung. Foto: Horst David
Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat den Bötzinger Verein für den Erhalt der Kaiserstühler Endhahle und ihrer Umgebung" als Umweltvereinigung anerkannt. Damit gelte der Verein ab sofort nach Paragraph 3 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes als eine behördlich anerkannte Umweltvereinigung, sagten Vereinsvertreter bei einem Pressegespräch. Im Weingut Höfflin im Schambachtal waren dazu Endhahle-Vorstandsmitglied Hubert Hagenmeyer, Vereinsmitglied Ernst Stegmaier sowie Renate Hund, Vorstandsmitglied im BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein erschienen. BUND steht für Bund für Umwelt- und Naturschutz.

Als Umweltvereinigung gelten gemäß Bundesgesetz alle Zusammenschlüsse, die überwiegend Ziele des Umweltschutzes verfolgen. Passend dazu wurde im Voraus per Änderung der Vereinssatzung im März 2024 das Vereinsgebiet räumlich auf einer Karte festgelegt. Das Vereinsgebiet enthält das Gebiet Endhahle sowie Dettenberg, Meisental, Teile des Fohbergs und des Vogelsangs auf Bötzinger Gemarkung sowie Längental, Lerchenberg und Reimendsbühl auf Eichsetter Gemarkung, dazu die Teile der Eichelspitze auf beiden Gemarkungen.

Als anerkannte Umweltvereinigung gebe es eine Kompetenzerweiterung für den Verein, erklärte Stegmaier – insbesondere das Mitwirkungs- und Klagerecht. Die Aktivitäten zum Naturschutz und zur ökologischen Aufwertung des Endhahlegebiets seien Voraussetzungen für die Anerkennung als Umweltvereinigung gewesen, ergänzte Hagenmeyer. Seit der Vereinsgründung 2016 habe sich der Verein den Umwelt- und Naturschutz der Endhahle und der Umgebung zum Ziel gesetzt. Anstoß dazu waren die vom Verein abgelehnten Pläne der Firma Hauri, einen Steinbruch im Endhahle-Gebiet einzurichten, um das Vulkangestein Phonolith abzubauen – wie es auch im Mineralstoffwerk im Steinbruch am Fohberg geschieht.

Dem Verein gehe es darum, die Unversehrtheit des markanten Vulkanhügels am Rande des oberen Schambachtals zu erhalten. Prägend sei die Überdeckung des Phonolithgesteins mit darüber liegendem Löss. Hohlwege, Rebflurböschungen, kleinflächige Halbtrockenrasen mit Trockengebüschen und Säumen bildeten ein strukturreiches Lebensraummosaik. Die Endhahle und das angrenzende Schambach- und Rippachtal wären Bestandteile einer naturnahen Kulturlandschaft. Wein- und Obstbau werde dort ohne wesentliche technische Infrastruktur betrieben.

Im aktuellen Landschaftsrahmenplan des Regionalverbands Südlicher Oberrhein würden dem hinteren Schambachtal hohe Wertstufen zugesprochen, erläuterte Stegmaier. Die strukturreiche Reblandschaft bei Bötzingen und Eichstetten weise Vorkommen wertgebender Arten der Wertstufe 5 aus. Das seien Vorkommen mit sehr hoher Bedeutung.

Die Endhahle gelte schon lange als wichtige Brutstätte für Zugvögel, wie Bienenfresser, Wiedehopf und weitere 70 Vogelarten. Der Endhahleverein setze sich daher intensiv dafür ein, diese einmalige Kaiserstuhllandschaft auf Dauer zu erhalten, sagte Renate Hund vom BUND Südlicher Oberrhein. Der BUND Südlicher Oberrhein werde den Verein auch unterstützen.

Die Anerkennung bestätige den Einsatz seiner aktuell 230 Mitglieder zum Erhalt des besonderen Endhahletals, ohne bisherigen Durchgangs- oder intensiven Lkw-Verkehrs, so Renate Hund. Sie hoffe, dass der Naturschutz nicht aus wirtschaftlichen Interessen zugunsten eines zweiten Phonolith-Steinbruchs verliere. Das Vogelschutzgebiet müsse erhalten werden. Die hier etablierte Landwirtschaft mit Obst-, Gemüse- und Weinbau müsse weiterhin Vorrang haben, forderte sie.

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