Benefizabend und Theaterfestival-Teilnahme

An der Schneeburg-Grundschule gibt's massenweise künstlerische Talente

Schneeburgschule mit Talente-Abend und Theaterfestivalprojekt.  

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Mit einem selbstgeschriebenen Stück fährt die 4a der Schneeburggrundschule zum Jugendtheaterfestival nach Friedrichshafen. Die Leiter im Hintergrund spielt darin eine wichtige Rolle. Foto: Michael Bamberger

ST. GEORGEN. In der Schneeburggrundschule geht zurzeit die Post ab: Am vergangenen Freitag gab’s eine große Benefizveranstaltung für einen neuen Schulhof, der nach Meinung einiger Schüler bisher "stinklangweilig" ist. 500 Leute kamen und waren von den Talenten, die Schüler, Eltern und Lehrer präsentierten, begeistert. Außerdem probt zurzeit die 4 a mit Klassenlehrerin Friederike Jessat ein Theaterstück für das Jugendtheaterfestival in Friedrichshafen ein.

Es ist der erste Auftritt vor so großem Publikum für die beiden Erstklässlerinnen Lynn Armbruster und Clara Vogelsgesang. Denn das Klassenzimmer im Dachgeschoss, in dem die beiden Mädels aus der 1a gleich loslegen werden mit dem Geigenspielen, ist "pickepackevoll". Das meint zumindest ein Knirps, der ein bisschen zu spät kommt und deswegen schmollend auf Mamas Schoß Platz nehmen muss. Tatsächlich: Plätze gibt’s schon fünf Minuten, bevor es losgehen soll, nicht mehr. Dann starten Lynn und Clara mit dem Stück "Strawberry – aber ohne Sahne". "Eigentlich heißt es ,mit Sahne’, aber weil wir da immer Fehler gemacht haben, haben wir es umbenannt", erklärt Lynn Armbruster. Trotz der fehlenden "Sahne" schleicht sich bei den beiden Kids dann doch ein kleinerer Fehler ein. "Ups", sagt Clara mitten im Stück. Und schwupp ist auch Lynn für ein paar Sekunden draußen. Verdutzt schauen sich beide an, aber dann spielen sie schon wieder souverän weiter. Für den Auftritt kriegen die beiden Kids donnernden Applaus. Vergeigt haben’s also doch nicht.

Der gesamte "Abend der Spielträume", wie die Veranstaltung von der "Schulhofgruppe" genannt wurde, steht im Zeichen der Schulhofumgestaltung. Warum die nötig ist, erklärt Drittklässlerin Theodora Martin so: "Es gibt wenig Spielgelegenheiten. Echt langweilig. Wäre schon toll, wenn man was verändern könnte". Ein Blick nach draußen gibt ihr Recht: Außer drei angerosteten Reckstangen und ganz viel Beton ist da wenig. Auch Schulleiter Stefan Schmidt-Riese sagt: "Auf jeden Fall muss sich etwas verändern! Wir haben uns schon mehrere Konzepte überlegt. Und die Stadt hat uns auch schon ihre Unterstützung zugesagt. Aber wir müssen natürlich auch selbst etwas machen, so wie heute als Schulgemeinschaft mit Lehrern, Eltern und Schülern."

Die zwei Hauptideen für den neuen Schulhof orientieren sich an der Stadtteilgeschichte. Zum einen soll ein Kletter-Drache, in Anlehnung an den Drachenbezwinger St. Georg, auf den Schulhof , zum anderen soll der gesamte Schulhof der namensgebenden Schneeburg nachmodelliert werden. "Beginnen wollen wir mit dem Drachen, am besten noch dieses Schuljahr", sagt Schmidt-Riese. Dafür braucht es vor allem eins: Geld. Und das will man mit verschiedenen Veranstaltungen wie dem "Abend der Spielträume", bei dem in drei Klassenräumen zahlreiche Aufführungen und auf den Fluren Häppchen geboten wurde, reinbekommen. Die "Spielträume" jedenfalls spielten schon mal rund 2200 Euro ein.

Das Stück "Freunde" haben die Kinder selbst geschrieben

Weniger um den Mammon geht es ein paar Tage später im St. Georgener Jugend- und Kinderhaus (Juks). Dort probt die 4 a der Schneeburgschule ihr Theaterstück "Freunde" für das baden-württembergische Jugendtheaterfestival in Friedrichshafen – wieder – ein. Denn eigentlich habe man das Stück schon abgeschlossen, berichtet der Sozialpädagoge Bernd Gräbner, der das Projekt begleitet. Aufgeführt wurde es schon im November vor Eltern und Mitschülern.

Der 51-Jährige war von der schauspielerischen Leistung und dem "tollen sozialen Zusammenhalt" der Klasse aber so angetan, dass er nach einem Wettbewerb Ausschau hielt. Zufälligerweise entdeckte er die Ausschreibung für das Jugendtheaterfestival am 23. und 24. März in Friedrichshafen und musste sofort an die 4 a denken. Aber: Die letzte Aufführung des Stücks lag schon drei Monate zurück. Und die Schüler konnten sich an vieles gar nicht mehr so richtig erinnern. Deswegen muss nochmal ordentlich geprobt werden.

"Bestimmt schon 30 Mal haben die Kinder das Stück mittlerweile gespielt", sagt Gräbner. Dementsprechend eingespielt wirkt das Ganze auch bei der vorletzten Probe vor dem großen Auftritt in Friedrichshafen.

"Auf die Ideen für das Stück sind die Kinder selbst während ihres Landschulheimaufenthalts gekommen. Nur das grobe Thema haben wir vorgegeben", meint Klassenlehrerin Friederike Jessat. Um Freundschaft, Streit und Versöhnung geht’s in den verschiedenen Szenen: So zum Beispiel bekommt die zehnjährige Zoe Thoma von ihren Freundinnen "monster-coole" Kleider angezogen. Mit den neuen High Heels, in denen sie kaum laufen kann, und einem ziemlich unmodischen Hemd tritt sie dann vor die anderen. Von denen und ihren Freundinnen wird sie erst mal ordentlich ausgelacht. So "monster-cool" ist das Outfit offenbar doch nicht. Mit Tränen in den Augen verlässt sie die Bühne.

Natürlich gibt es ein Happy End

Am Ende aber entschuldigen sich alle bei Zoe und rufen gemeinsam, auf einer Leiter stehend: "Auf der Leiter geht die Freundschaft immer weiter" – so enthusiastisch übrigens, dass sich der BZ-Fotograf die Ohren zuhalten muss. "Das Stück macht einfach sehr viel Spaß, und wir freuen uns alle schon auf Friedrichshafen", meint der zehnjährige Akteur Tom Hanser.

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