Gesundheit und Soziales
Ambulante Pflege – eine überlebensrelevante Aufgabe
Die Kirchliche Sozialstation St. Elisabeth e.V. (SST) in Waldkirch gehört seit 1978 zu den ambulanten Dienstleistungsanbietern und bietet eine flächendeckende Versorgung im häuslichen Bereich an.
Mi, 10. Mai 2023, 9:06 Uhr
Thema: Stellenspezial Gesundheit
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Krisensicherer Arbeitgeber
Im ländlichen Raum ist die ambulante Pflege ein sicherer Arbeitgeber, der mit familienfreundlichen und flexiblen Arbeitsplätzen und Arbeitszeitmodellen punkten kann. Die Kirchliche Sozialstation St. Elisabeth, die zum Netzwerk "Lebenswege" der Kirchlichen Sozialstationen im Landkreis Emmendingen gehört, bietet zum Beispiel Frauen ohne pflegefachliche Qualifikationen verschiedene Arbeitsmöglichkeiten im hauswirtschaftlichen/pflegerischen und betreuenden Bereich an.
Als anerkannter Ausbildungsbetrieb für die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft trägt die soziale Einrichtung auch zur beruflichen Qualifizierung von jungen Menschen und zur Weiterentwicklung des Berufsbildes Pflege bei. "Ziel der ambulanten Pflege," so Spaniol-Höfner "ist es, dass Menschen, so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause leben können. Die Kirchliche Sozialstation St. Elisabeth versteht sich als Teil eines Netzwerks, das kranke und pflegebedürftige Menschen unterstützt. Wir arbeiten eng mit Ärzten, Krankenhäusern, Kommunen, Kassen, Sozialen Diensten und vielen weiteren Partnern zusammen."
Ambulante Pflege – eine komplexe Aufgabenstellung
Reis weist darauf hin, dass die ambulante Pflege an die fachliche Qualifikation der Pflegefachkräfte besondere Herausforderungen stellt: "Die Komplexität in der häuslichen Versorgung unterscheidet sich von der klinischen beziehungsweise der stationären Versorgung. Patienten leben in ihrem eigenen Umfeld, sind oft chronisch krank bis zu schwerst pflegebedürftig. Manche leben alleine oder werden von Angehörigen in verschiedenen Konstellationen versorgt. Nicht alle sehen regelmäßig einen Arzt. Pflegende haben mit rasch wechselnden Situationen zu tun, Befindlichkeiten der ihnen Anvertrauten ändern sich und Komplikationen kündigen sich nicht immer an. Deshalb brauchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe fachliche Kompetenz, um situativ in verschiedenen Pflegesituationen Entscheidungen zu treffen bezüglich des Pflegebedarfs oder der Einschätzung und Planung von geeigneten Maßnahmen."
Hier müssen die Teammitglieder ihren Blick nicht nur auf die Betroffenen richten, sondern auch das familiäre System und die Angehörigen in die Versorgung miteinbeziehen. Wer in der ambulanten Pflege arbeitet, sollte also eigenständiges Arbeiten gewöhnt sein, damit ihn die oft täglich neuen Situationen nicht überfordern und es immer wieder gelingt, praktische Lösungen zu finden.
Besonderen Wert legt der Vorstand der SST auf eine menschenwürdige Pflege: "Wir respektieren jeden Menschen als eigenständige und unverwechselbare Persönlichkeit – auch wenn die Fähigkeiten und das Ausdrucksvermögen eingeschränkt sind. Zu einer guten Pflege gehört immer eine respektvolle zwischenmenschliche Beziehung. Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Erfahrungen im Leben gemacht und Gewohnheiten entwickelt, mit denen er sich sicher und wohl fühlt. Wir gehen auf diese individuellen Bedürfnisse ein und nehmen sie ernst."
Wertschätzung der ambulanten Pflege
Jung und gesund denkt man kaum darüber nach, aber es gehören viele Dinge zu einem funktionierenden Alltag: einkaufen, Essen zubereiten, sich selbst pflegen, vielleicht Medikamente einnehmen und die Wohnung in Ordnung halten. Ganz individuell nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten unterstützt das Team der SST genau dort, wo Hilfe benötigt wird. Die Mitarbeitenden achten aber immer darauf, die Fähigkeiten ihrer Kunden zu erhalten und ihnen ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Spaniol-Höfner kämpft seit vielen Jahren für mehr Wertschätzung: "Die Arbeit in der Pflege bietet eine große Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten. Wir gehören zu den begehrtesten Mangelberufen, ebenso wie Hebammen und Hausärzte. Unsere Berufe sind nahezu krisenresistent. Pflege braucht aber auch Mut, Wissen, Leidenschaft, vielfältige Kompetenzen, Empathie, sensible Umgangsformen und ein fundiertes Fachwissen, um individuelle Situationen einschätzen zu können. Das erfordert einen stabilen und integren Charakter. Pflege kann nicht jeder, aber wer einmal die Dankbarkeit von Patienten hautnah gespürt hat, weiß, dass er jeden Tag in einem sinnstiftenden Beruf arbeitet."
Menschen, die sich ehrenamtlich in der ambulanten Pflege engagieren wollen, eine Ausbildung in diesem Bereich anstreben oder sich für einen Arbeitsplatz interessieren, finden auf der Seite des Netzwerks weitere Informationen: http://www.lebenswege-emmendingen.de
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