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"Am Po tut es am meisten weh"

  • Angelina Burdenski, Klasse 4b, Grundschule Salzert & Lörrach

  • Fr, 24. November 2017
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit einem Tätowierer über seine Ausbildung, beliebte Motive und die Pflege eines frischen Tattoos.

Ein Tätowierer sticht einem Kunden ein Tattoo in den Unterarm.   | Foto: dpa
Ein Tätowierer sticht einem Kunden ein Tattoo in den Unterarm. Foto: dpa

Zisch-Reporterin Angelina Burdenski aus der Klasse 4b der Grundschule Salzert in Lörrach hat sich mit einem Tätowierer zusammengesetzt und ihn interviewt. Der Mann möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, deshalb heißt er im Folgenden T..

Zisch: Warum sind Sie Tätowierer geworden?
T.: Mir macht es Spaß und Freude, einen Körper zu verschönern und meine Kunden glücklich zu machen.
Zisch: Was macht man in Ihrem Beruf alles?
T.: Ich führe erst Kundengespräche, entwerfe eine Vorlage, ändere sie eventuell ab, bis sie meinen Kunden gefällt, übertrage die Vorlage auf die Haut und tätowiere das Werk.
Zisch: Wie lange tätowieren Sie schon?
T.: Ich bin jetzt schon seit vier Jahren Tätowierer.
Zisch: Was mögen Sie am liebsten an diesem Beruf?
T.: Ich liebe den Umgang mit Menschen.
Zisch: Was muss man als Tätowierer können?
T.: Man sollte kreativ sein, gut zeichnen können und ein Auge für Schönes haben. Den Rest erlernt man.
Zisch: Wie sieht die Ausbildung aus?
T.: Man lernt, mit Kunden umzugehen, Vorlagen zu zeichnen, mit den Geräten umzugehen und übt das Tätowieren auf Schweinehaut. Später übt man an sich selber und an Freunden. Mein erstes richtiges Tattoo habe ich an mir selber gestochen.
Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung?
T.: Es gibt zwar keine anerkannte Ausbildung, dennoch geht diese drei bis vier Jahre.
Zisch: Ab wann darf man eine Ausbildung zum Tätowierer machen?
T.: Offiziell ab 18, aber mit dem Einverständnis der Eltern auch schon vorher.
Zisch: Wie viel verdienen Sie pro Stunde?
T.: Ich verdiene brutto 100 Euro pro Stunde.
Zisch: Wie viele Stunden können Sie am Stück tätowieren?
T.: Nach drei Stunden am Stück muss ich erst einmal für etwa 15 Minuten Pause machen. Dann kann ich weitere drei Stunden tätowieren und dann ist es genug für einen Tag.
Zisch: Ab wann darf man sich tätowieren lassen?
T.: Man darf sich ab 18 Jahren tätowieren lassen, oder wenn deine Eltern es vorher erlauben.
Zisch: Was muss man bei einem frisch gestochenen Tattoo beachten?
T.: Der Tätowierer gibt dir Pflegehinweise, die du beachten musst. Du solltest sehr auf Hygiene achten.
Zisch: Wie erkennt man einen guten Tätowierer?
T.: Man erkennt ihn an seiner Arbeit, daran, ob er gute Farben und gutes Licht verwendet. Man sollte auch darauf achten, dass seine Arbeitsflächen sauber sind. Ihr könnt euch im Internet über den Tätowierer erkundigen.
Zisch: Welche Tattoos werden am häufigsten ausgesucht?
T.: Am meisten werden Seemanntattoos oder auch Stammestattoos ausgesucht.
Zisch: An welcher Körperstelle tut ein Tattoo am meisten weh?
T.: Am Po tut es am meisten weh.
Zisch: Haben Sie mehr Männer oder Frauen als Kunden?
T.: Ich persönlich habe mehr männliche Kundschaft. Aber es kommt immer darauf an, auf welchen Stil man sich spezialisiert. Grundsätzlich sind es genau so viele Frauen wie Männer, die sich tätowieren lassen.
Zisch: Welche Tattoos sind am schwersten zu stechen?
T.: Porträts sind sehr schwer zu stechen.
Zisch: Welche Tattoos können Sie nicht?
T.: Ich kann keine Porträts und auch keine dreidimensionalen Tattoos stechen.
Zisch: Was stechen Sie am liebsten?
T.: Ich steche am liebsten Maori- oder polynesische Tattoos.
Zisch: Wie lange lassen sich die Menschen schon tätowieren?
T.: Das Tätowieren ist ein sehr altes Handwerk. Es ist inzwischen sogar bekannt, dass die Gletschermumie Ötzi bereits tätowiert war.


Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. November 2017: PDF-Version herunterladen

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